Statt echten Ressourcenschutz voranzubringen, setzen Politik und Industrie zunehmend auf CCS – eine teure und riskante Scheinlösung, die bestehende Strukturen zementiert. Der Artikel „Am Scheideweg“ fordert eine konsequente Ressourcenwende, basierend auf Müllvermeidung, Kreislaufwirtschaft und echter Innovationsförderung. Studien zeigen breite gesellschaftliche Zustimmung zu Vermeidung und Wiederverwendung. CCS hingegen birgt erhebliche Sicherheits-, Umwelt- und Kostenrisiken, ohne langfristig wirksam zu sein. Die Transformation muss an den Ursachen ansetzen, und nicht an Symptomen.
Hrsg.: Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung
Da sich der globale Wettbewerb um bestimmte mineralische Rohstoffe verschärft, untersucht dieses Briefing Paper die geopolitischen und politischen Veränderungen, die die externe Rohstoffstrategie der EU prägen. Neben den etablierten Ansätzen werden neue Instrumente wie Strategische Projekte oder Strategische Partnerschaften zu Rohstoffen, ihre Ansätze, Möglichkeiten und Unzulänglichkeiten bewertet. Das Papier bietet aktuelle Einblicke in die Art und Weise, wie die EU versucht, ihr Streben nach strategischer Autonomie mit den Realitäten anhaltender globaler Abhängigkeiten in Einklang zu bringen. Es werden die Zielkonflikte zwischen der Förderung von Nachhaltigkeit, Investitionen und wirtschaftlichen Vorteilen in rohstoffreichen Ländern und dem Risiko eines zunehmenden Extraktivismus verdeutlicht.
Gefährlicher Präzedenzfall – Wie eine Schiedsgerichtsklage den deutschen Kohleausstieg gefährdet
April 2025
Hrsg.: PowerShift
Das öffentliche schweizerische Unternehmen Azienda Elettrica Ticinese (AET) verlangt vor einem internationalen Schiedsgericht eine Entschädigung für den deutschen Kohleausstieg. Das Unternehmen hält Anteile an einem deutschen Kohlekraftwerk, das wegen des Kohleausstiegs seinen Betrieb einstellen wird. Das Briefing zeigt auf, wie die Klage vor einem Schiedsgericht genutzt wird, um Entschädigungen für ein verlustträchtiges Kraftwerk zu erstreiten und wie damit der deutsche Kohleausstieg gefährdet wird.
Batteriestandort auf Klimakurs – Perspektiven einer klimaneutralen Batterieproduktion für Elektromobilität in Deutschland
Juli 2021
Hrsg.: Agora Verkehrswende
Die Elektromobilität hat sich im zurückliegenden Jahr in atemberaubendem Tempo entwickelt. Dabei erweist sich die Batterie- und Zellfertigung zunehmend als Schlüsselindustrie in Bezug auf die Stabilität der Wertschöpfungsketten. Sowohl die Nachfrage als auch die Produktionskapazitäten für Batteriezellen werden sich bis 2030 weltweit verzehnfachen.
Die Studie zeigt, dass ein „Recht auf Reparatur“ nicht nur ökologische Vorteile bringt, sondern auch neue Arbeitsplätze schaffen kann – vor allem in den Bereichen IT, Elektro, Textil und Mechatronik. Gleichzeitig verschärfen sich bestehende Fachkräfteengpässe, besonders für Kleinstbetriebe in der Reparaturbranche. Eine Trendwende zu mehr Reparatur erfordert gezielte Maßnahmen in Berufsbildung, Unternehmensförderung und Produktdesign. Auch volkswirtschaftlich kann eine Reparaturwende lohnend sein – sofern die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Entscheidend ist, dass Reparieren zur gesellschaftlichen Normalität wird.
Die geplante Rohstoffpartnerschaft zwischen der EU und Serbien rund um das Lithiumprojekt im Jadar-Tal ist ein geopolitisch bedeutsamer Testfall für europäische Rohstoffpolitik. Trotz öffentlicher Bekenntnisse zu Umwelt- und Sozialstandards mehren sich Proteste gegen mangelnde Transparenz, Repressionen und Umweltrisiken. Serbische Behörden agieren teils gesetzeswidrig, während das Vertrauen der Bevölkerung sinkt. Die EU riskiert durch ihr Schweigen zur autoritären Entwicklung vor Ort ihre Glaubwürdigkeit als Wertegemeinschaft. Der Bericht fordert verbindliche Standards, klare Monitoring-Maßnahmen und eine Stärkung der Zivilgesellschaft.
The Raw Materials Situation in Neighboring European Countries: Bosnia and Herzegovina, Serbia, Georgia, Armenia
Juli 2024
Hrsg.: Heinrich-Böll-Stiftung
Die Publikation der Heinrich-Böll-Stiftung analysiert die Rohstoffsituation in Bosnien und Herzegowina, Serbien, Georgien und Armenien – Länder im geopolitischen Spannungsfeld zwischen Ressourcenbedarf der EU und autoritären Tendenzen vor Ort. Sie zeigt, dass kritische Rohstoffe zwar zentral für die europäische Energiewende sind, deren Abbau aber häufig mit Umweltzerstörung, mangelnder Transparenz und Repression gegen zivilgesellschaftliche Akteure einhergeht. Die Studie fordert, soziale und ökologische Standards nicht den geopolitischen Interessen unterzuordnen.
Die EnSu-Forschungsgruppe skizziert mit ihrem Impulspapier eine nationale Suffizienzstrategie für Deutschland. Für die Handlungsfelder Wohnen, Mobilität, Ernährung und Konsum werden konkrete Politikvorschläge entwickelt – mit Fokus auf soziale Innovationen statt nur technischer Lösungen. Entscheidend ist, Suffizienz nicht länger als individuelle Verzichtsfrage, sondern als kollektive Gestaltungsaufgabe zu begreifen. Die Strategie zeigt auch anhand von Erfolgsbeispielen aus Göttingen, Paris oder Neuseeland, wie sich mit weniger Ressourcen ein gutes Leben für alle gestalten lässt, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen.
Der Abbau von Bauxit boomt weltweit. Auch die deutsche Industrie braucht Aluminium. Die Bundesregierung unterstützt die Verfügbarkeit von Rohstoffen in Deutschland im Rahmen der Außenwirtschaftsförderung. Die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards sowie Menschenrechten sind zwar wichtige Kriterien für die staatliche Förderung, NGOs kritisieren jedoch, dass diese Kriterien häufig nicht ausreichend beachtet werden. Viele Bergbauprojekte sind dokumentiert, bei denen es trotz der staatlichen Förderung zu schweren Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden gekommen ist. Ein Beispiel dafür beleuchtet dieses Factsheet.
Die Governance von Ressourcenschutzzielen in Deutschland
Februar 2025
Hrsg.: Öko-Institut e.V.
Ein hoher Ressourcenverbrauch führt zu großen Umweltbelastungen und dem zunehmenden Über-schreiten planetarer Grenzen. Immer mehr Länder legen daher Ziele fest, um ihren Ressourcenverbrauch langfristig zu senken. Ende 2024 wurde mit der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) auch für Deutschland ein Zielrahmen gesetzt. Das Papier analysiert und stellt dar, welche Governance-Ansätze es bei verschiedenen Staaten gibt und welcher am besten geeignet erscheint, um die in Deutschland gesetzten Ressourcenziele zu erreichen.