Zur Umsetzung der geänderten europäischen Abfallgesetzgebung auf nationale Ebene wird das Kreislaufwirtschaftsgesetz novelliert. Der Runde Tisch Reparatur, sowie 13 weitere Vereine und Verbände begrüßen prinzipiell verschiedene in der Novellierung festgesetzten Prinzipien, wie u.a. die stärkere Berücksichtigung der Abfallvermeidung oder die Verankerung eines höheren Stellwertes der Wiederverwendung. Bestimmte Rechtsvorschriften bleiben aber zu vage, um das Potenzial zur Senkung des Ressourcenverbrauchs voll auszuschöpfen. Das Positionspapier bringt Vorschläge, wie konkrete Zielvorgaben und verbindliche Regelungen im neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz festzuschreiben.
Ressourcenwende: Eckpfeiler und Rahmenbedingungen einer neuen ressourcenpolitischen Vernetzung von Zivilgesellschaft und Wissenschaft
Hrsg.: Helen Sharp und Franziska Mohaupt
Wer nutzt welche Ressourcen wo und auf welche Art und Weise? Allein diese kurze Frage verdeutlicht die Vielzahl an Dimensionen einer Politik, deren Aufgabe es ist, eben diese Prozesse der Ressourcennutzung zu steuern. Als „Querschnittsthema“ sind vielfältige Bereiche betroffen. So werden einzelne ressourcenpolitische Aspekte bereits in unterschiedlichen Politikfeldern von Umweltpolitik über Wirtschaftspolitik bis zur Entwicklungszusammenarbeit bearbeitet. Es mangelt jedoch an übergreifenden Zielen und ressourcenpolitischen Strategien, welche die verschiedenen Problemperspektiven integrieren. Eine solche rahmensetzende Ressourcenpolitik müsste gemeinsame Leitplanken formulieren und dabei ökologische und soziale Dimensionen von Ressourcennutzung in ihren zwingenden Zusammenhängen adressieren. Aber nicht nur auf staatlicher Ebene, auch in Zivilgesellschaft und Forschung spiegeln sich die Silos von Politikfeldern und Problemperspektiven wider. Eine neue, intensivierte Debatte um eine integrierte sozial-ökologische Ressourcenpolitik nicht nur innerhalb der Zivilgesellschaft, sondern auch im Austausch mit Wissenschaft könnte die notwendige Dynamik für eine „Ressourcenwende“ auch auf anderen Ebenen (z.B. staatlicher Politik) vorantreiben. Das vorliegende Papier soll eine erste gemeinsame Diskussionsgrundlage bieten. Es formuliert, als erste Bestandsaufnahme, Thesen zu Eckpfeilern und Rahmenbedingungen einer solchen neuen und übergreifenden ressourcenpolitischen Vernetzung. Als wesentlicher Ausgangspunkt dienten neben der Sichtung zentraler Literatur insbesondere qualitative Interviews mit Akteur*innen aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft.
Das Zusammenspiel von Makro- und Mikro-Instrumenten zur Energieverbrauchsreduktion durch verbrauchsarmes Verhalten
Hrsg.: Umweltbundesamt
Der Bericht widmet sich Vor- und Nachteilen und dem Zusammenwirken von Politikinstrumenten zur Förderung von verbrauchsarmem Verhalten mit dem Ziel der Energieverbrauchsreduktion. Unterschieden wird hier zwischen Instrumenten großer Reichweite (Makro-Instrumente) wie dem Europäischen Emissionshandel (EU-ETS), die potenziell auf diverse Bedürfnisfelder, Energieträger, Produkt- oder Zielgruppen einwirken, sowie eher kleinteiligen Instrumenten (Mikro- und Meso-Instrumente) wie energetischen Standards oder geräteseitigen Effizienzanforderungen, die demgegenüber auf einzelne oder wenige Anwendungsbereiche zugeschnitten sind. Deren Stärken und Schwächen werden auf Basis bestehender Literatur entlang der Kriterien Wirksamkeit, ökonomische Effizienz, soziale Akzeptanz, politische Durchsetzbarkeit und Eignung, kulturellen Wandel zu befördern, untersucht. Der Bericht ist Teil des Forschungsvorhabens „Möglichkeiten der Instrumentierung von Energieverbrauchsreduktion durch Verhaltensänderung“. In anderen Teilberichten wurden vor allem einzelne (Mikro-) Instrumente abgeleitet, um Suffizienzpotenziale in den entsprechenden Bereichen zu heben, und dabei auch jeweilige Hemmnisse und Grenzen sichtbar.
Stellungnahme zur Fortschreibung der deutschen Rohstoffstrategie
Hrsg.: AK Rohstoffe
Am 15. Januar 2020 beschloss das Bundeskabinett seine aktualisierte Rohstoffstrategie, die eine Fortschreibung der Rohstoffstrategie der Bundesregierung aus dem Jahr 2010 ist. Die Grundausrichtung der Rohstoffstrategie hat sich gegenüber der Vorgängerstrategie aus dem Jahr 2010 nicht verändert. „Die Wettbewerbsfähigkeit der [deutschen] Industrie zu stärken und die Arbeitsplätze in der Industrie zu erhalten“ (Seite 2), steht weiterhin im Zentrum der Strategie. Um diese zu gewährleisten, bemüht sich die Bundesregierung, vor allem die Versorgungssicherheit mit Primärmetallen zu erhöhen. Trotz der Kritik und vielen Vorschlägen von Umweltverbänden und Menschenrechts- sowie Entwicklungsorganisationen werden Nachhaltigkeit und Menschenrechte auch in der neuen Strategie vernachlässigt. Zwar wird der Begriff „nachhaltig“ häufig erwähnt, allerdings ohne ihn mit neuen und wirksamen Maßnahmen zu unterfüttern. Neu sind an der Strategie weniger die Inhalte als die Legitimation: nämlich die Notwendigkeit neuer Technologien für Klimaschutz, Energiewende und die Elektromobilität. Unglaubwürdig ist dies auch vor dem Hintergrund, dass die Bundesregierung gerade in diesen Bereichen seit Jahren sehr zaghaft agiert. Wörtlich heißt es in der Strategie: „Ohne ‚Hightech-Rohstoffe‘ wird es keine entsprechenden Zukunftstechnologien ‚Made in Germany‘ geben“ (S. 7). Oder: „Keine Energiewende ´Made in Germany` ohne Hightech-Rohstoffe“ (S. 9).
Ziel des Vorhabens war die Analyse
internationaler Politiken zur Schonung natürlicher Ressourcen. Dazu
wurde ein Monitoringsystem entwickelt und Politikinstrumente zur
effizienten Nutzung natürlicher Rohstoffe in ausgewählten Ländern
untersucht. Der thematische Fokus lag auf Aktivitäten in den Bereichen
Produktion, Konsum sowie Abfall- und Kreislaufwirtschaft. Alle
untersuchten Länder verfolgen Ansätze zur Förderung der
Ressourceneffizienz. Sie unterscheiden sich hinsichtlich der gesetzten
Prioritäten und gewählten Förderinstrumente. Das Vorhabens stellt neue
Expertise bereit, um internationale Prozesse der
Ressourceneffizienzpolitik noch gezielter verstehen und unterstützen zu
können.
Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen
Eine Welt ohne Hunger und Armut. Ein gesundes Leben für alle, Zugang
zu Trinkwasser und sanitären Anlagen, weniger Ungleichheit. Und: mehr
Klimaschutz, eine deutliche Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien,
ein Stopp des Artensterbens. Insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs)
hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) 2015 beschlossen.
Sie gelten weltweit, sollen bis 2030 erfüllt werden und ein friedliches
Zusammenleben auf der Erde sichern – innerhalb der ökologischen
Belastungsgrenzen. Alle Staaten haben sich verpflichtet, sie umzusetzen.
Auch Deutschland.
In diesem Faltblatt zeigt der BUND an den Beispielen Klimaschutz,
Landwirtschaft und Konsum, wo Deutschland in Sachen Nachhaltigkeit
steht. Und wir stellen dar, wie sich unsere Art zu wirtschaften und zu
leben auf die restliche Welt auswirkt. Deutlich wird, dass ein „Weiter
so wie bisher“ nicht möglich ist, wenn wir unsere Lebensgrundlagen und
die künftiger Generationen bewahren wollen – jetzt, hier und weltweit.
Diese Vorstudie leistet einen Beitrag zur beginnenden öffentlichen Debatte zum Thema Circular Economy in Deutschland, wo es im Gegensatz zu Ländern wie China oder Kanada noch keinen Plan gibt, eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. An einem Zielbild für die Circular Economy arbeiten Wissenschaft, Wirtschaft und gesellschaftliche Akteur*innen zusammen. Anknüpfend werden konkrete Anwendungsfälle und deren Umsetzung untersucht, sowie förderliche Rahmenbedingungen identifiziert. Die Basis der Vorstudie bilden Literaturrecherchen und Befragungen von Expert*innen.
Die Vorstudie „Deutschland auf dem Weg zur Circular Economy“ erscheint mit Gründung der Circular Economy Initiative Deutschland. Die Initiative unter Federführung von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Germanwatch-Hintergrundpapier zur Veröffentlichung der EU-Industriestrategie durch die Europäische Kommission.
Die Industrie in Deutschland steht vor einer Richtungsentscheidung. 15 Jahre lang sind ihre Treibhausgasemissionen nicht gesunken. Für das Erreichen der Klimaziele muss nun schnell und mutig gehandelt werden. Doch viele Technologien und Produkte für die nötige Kreislaufwirtschaft sind noch nicht ausreichend entwickelt. Viel hängt jetzt vom Staat – insbesondere von der Rahmensetzung durch EU und Bundesregierung ab.
Diese Germanwatch-Analyse führt in die Problematik ein und stellt Lösungsansätze vor.
Der Abfall der Anderen. Über die Verantwortung für die Plastikflut in Asien
Hrsg.: Röchling Stiftung und Wider Sense
Mehr als die Hälfte des Plastikmülls in den Ozeanen gelangt aus fünf asiatischen Ländern in die Umwelt. Und dies, obwohl die Schwellen- und Entwicklungsländer pro Kopf ihrer Bevölkerung um ein Vielfaches weniger Kunststoff verbrauchen als die Industrienationen. Die Ursache für die massiven Emissionen liegt in den überwiegend unzureichenden Abfallwirtschaftssystemen im globalen Süden. Der neue POLYPROBLEM-Report von Röchling Stiftung und Wider Sense nimmt Versäumnisse und Möglichkeiten unter die Lupe. Weshalb gelingt es bisher nicht, in Schwellen- und Entwicklungsländern eine flächendeckende Abfallwirtschaft als Grundlage für Recycling und Kreislaufwirtschaft zu etablieren? Der neue POLYPROBLEM-Report geht dieser Frage auf den Grund.
Die Autor*innen haben internationale Studien analysiert und mit Expert*innen der Entwicklungszusammenarbeit gesprochen, Hilfsprogramme von großen, internationalen Organisationen wie der Weltbank oder den Vereinten Nationen recherchiert und Aktivitäten von Unternehmen und deren Netzwerke betrachtet. Sie haben Initiatoren vielfältiger Projekte aus der Zivilgesellschaft und nicht zuletzt vor Ort betroffene Menschen interviewt.
Hrsg.: AK Rohstoffe mit Christliche Initiative Romero, PowerShift e.V., Forum Umwelt & Entwicklung, INKOTA-netzwerk, Germanwatch, MISEREOR, Heinricht-Böll-Stiftung, NABU.
Der AK Rohstoffe zeigt in seiner neuen Veröffentlichung „12 Argumente für eine Rohstoffwende“ die vielfältigen Menschenrechts-, Umwelt- und Entwicklungsprobleme, die mit dem Abbau, der Weiterverarbeitung, dem Verbrauch und der Nutzung von Rohstoffen einhergehen.
Denn allein mit mehr Effizienz, besseren Recycling-Systemen, neuen Technologien und guter Regierungsführung sind diese Probleme nicht in den Griff zu bekommen. Bisher tauchen in den notwendigen Debatten um Energiewende, Verkehrswende, Agrarwende oder Digitalisierung die Fragen der Verfügbarkeit, Endlichkeit und nachhaltigen Nutzung von Metallen nur am Rande auf.
Möglichkeiten der Instrumentierung von Energieverbrauchsreduktion durch Verhaltensänderung
Hrsg.: Umweltbundesamt
Abschlussbericht
Das Forschungsprojekt hat untersucht, welche Potenziale neben der Effizienzsteigerung („Effizienz-Strategie“) oder dem Ausbau der erneuerbaren Energien („Konsistenz-Strategie“) bei Maßnahmen mit Verhaltensänderungen („Suffizienz-Strategie“) liegen. Dazu wurden für die Handlungsfelder Wohnfläche, Stromverbrauch in Haushalten/Gewerbe und für das Thema Arbeitszeit Hemmnisse und Potenziale für verschiedene Suffizienz-Maßnahmen ermittelt, Vorschläge für Politikinstrumente erarbeitet und deren Wirkung modelliert. Im Ergebnis zeigt sich, dass Suffizienz-Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zur absoluten Reduktion des Energieverbrauchs und zum Erreichen der Klimaschutzziele leisten. Damit ihr Potenzial gehoben werden kann, müssen sie jedoch systematischer als bisher in die Energiepolitik integriert werden.
Eine Nachhaltige Entwicklung ist ohne
eine konsequente Kreislaufwirtschaft kaum mehr vorstellbar. Doch die
Abkehr von einer überwiegend linearen Wirtschaftsweise erfordert viele
politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Weichenstellungen.
Das
Umweltbundesamt hat nun an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
gerichtete Leitsätze erarbeitet, die die Zielsetzungen,
Gestaltungsräume, Handlungsmaßstäbe, Anforderungen und Erfolgsfaktoren
einer Kreislaufwirtschaft systematisch darlegen. Neun Leitsätze sollen
dabei helfen, ein gemeinsames Verständnis zur Kreislaufwirtschaft zu
entwickeln und einen strategischen Orientierungsrahmen dafür schaffen,
wie sie etabliert werden können.
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen hat sein Umweltgutachten 2020 vorgelegt. Unter dem Titel: „Für eine entschlossene Umweltpolitik in Deutschland und Europa“ werden sieben Themen diskutiert. In einem eigenen Kapitel wird hier auf die Kreislaufwirtschaft eingegangen.
Kreislaufwirtschaft gilt heute als Patentrezept gegen Rohstoffknappheiten und gleichzeitig als Motor für Jobs und Wohlstand in Europa und Deutschland. De facto aber nehmen Rohstoffverbräuche und die damit verbundenen Umweltschäden zu. Grundlegende Veränderungen müssen am Beginn der Wertschöpfung ansetzen.
Der Bedarf an Materialien wird nur zu geringen Anteilen durch Kreislaufführung innerhalb des Bestandes gedeckt, weil die bestehende Abfallwirtschaft hinter den Ansprüchen einer Kreislaufwirtschaft zurückbleibt. Menschen und Märkte erfordern eine Produktpolitik, die einen guten Lebensstandard bei geringerem Rohstoffbedarf ermöglicht. Dafür ist es notwendig, das Ziel der Verringerung der Stoffströme politisch zu verankern und das Thema Suffizienz deutlich stärker als bisher voranzutreiben. Produkte müssen von Anfang an kreislaufwirtschaftsfähig konzipiert und ein hochwertiges Recycling endlich Realität werden. Um von der Rhetorik zur Praxis zu gelangen, müssen regulatorische und ökonomische Lenkungsinstrumente neu an ökologischen Kriterien ausgerichtet und umgesetzt werden.
Alternatives for the ‚Energy and Raw Materials Chapters‘ in EU trade agreements
Hrsg.: attac, BUND, Forum Umwelt und Entwicklung, Naturfreunde und PowerShift
Wie Handelsverträge Menschenrechte und Umweltschutz im Rohstoffsektor stärken könnten
Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen sind beim Abbau von Rohstoffen gang und gäbe. Dennoch sind die Handelsverträge der Europäischen Union ausschließlich darauf angelegt, europäischen Unternehmen den Zugang zu Rohstoffen im Ausland zu sichern. Diese Verträge sorgen vor allem dafür, dass Partnerländer Beschränkungen im Rohstoffbereich abbauen müssen. Doch dies muss nicht so sein. Handelsverträge könnten dazu beitragen, dass Menschenrechte und Umweltschutz eingehalten werden und vom Rohstoffabbau Betroffene ein garantiertes Mitspracherecht haben.
Diese englischsprachige Studie macht eine Reihe von konkreten Vorschlägen, wie Rohstoffkapitel in EU-Handelsabkommen zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz beitragen könnten. Sie zeigt auf, dass detaillierte Vorgaben in diesem Bereich den Respekt für internationale Menschenrechts- und Umweltnormen fördern und das Mitspracherecht betroffener Menschen und Gemeinden verankern könnten. Damit dies Realität werden kann, ist eine Kehrtwende in der Behandlung von Rohstoffen in europäischen Handelsverträgen notwendig: Von der Liberalisierung hin zur Regulierung des Handels mit Rohstoffen.
Die Broschüre beschreibt Wege zu mehr Ressourceneffizienz und stellt Ansätze zu Politiken und Trends in neun Ländern vor. Die Zusammenfassung basiert auf den Ergebnissen des Forschungsvorhabens „Monitoring internationale Ressourcenpolitik“, das zwischen 2016 und 2019 unter Leitung des ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführt wurde. Der thematische Fokus liegt auf Aktivitäten in den Bereichen Produktion, Konsum sowie Abfall- und Kreislaufwirtschaft. Zu den untersuchten Ländern zählen Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko, Russland, Südafrika, Südkorea und die USA. Alle Länder verfolgen Ansätze zur Ressourceneffizienz, die sich hinsichtlich Prioritäten und Förderinstrumenten unterscheiden.
Weiterentwicklung von Handlungsoptionen einer ökologischen Rohstoffpolitik – ÖkoRess II
Hrsg.: Umweltbundesamt
Mehr als 50 mineralische Rohstoffe wurden anhand der im Vorläufervorhaben ÖkoRess I entwickelten Methodik hinsichtlich der Umweltgefährdungspotentiale ihrer bergbaulichen Gewinnung bewertet.
Es wird vorgeschlagen, Rohstoffe als ökologisch kritisch zu bezeichnen, wenn sie nutzungsseitig von hoher Bedeutung sind, zum Beispiel für die Transformation des Energiesystems, und gleichzeitig ein hohes aggregiertes Umweltgefährdungspotential im Sinne der hier entwickelten und angewandten Methodik aufweisen.
Der deutschsprachige Abschlussbericht beschreibt die Vorgehensweise bei der Bewertung, stellt die Ergebnisse im Überblick dar und diskutiert sie, auch vergleichend mit der Liste der kritischen Rohstoffe für die EU von 2017. Schließlich werden Handlungsoptionen für Politik, Unternehmen und Gesellschaft beschrieben, um die mit der Rohstoffgewinnung verbundenen Umweltbelastungen zu reduzieren – durch verantwortliche Bergbaupraxis und verantwortungsvolle Rohstofflieferketten einerseits sowie eine sparsame und zirkuläre Rohstoffnutzung andererseits. Die Ergebnisse wurden in drei Fact-Sheets zielgruppengerecht für Unternehmen, politische Entscheidungsträger und die allgemeine Öffentlichkeit aufbereitet.
Eine detaillierte Darstellung der Ergebnisse in Form von Rohstoffprofilen finden sich im separaten englischsprachigen Environmental Criticality Report. Zudem sind zehn detaillierte Fallstudien zum Zusammenhang von Umweltgefährdungspotentialen, Umweltwirkungen und Umweltgovernance sowie ein separater Arbeitsbericht zur Analyse dieser Fallstudien in englischer Sprache verfügbar. Die weiteren Dokumente finden Sie hier.
Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft: Industrie in der Hauptrolle?
Hrsg.: LobbyControl & Corporate Europe Observatory
Am 1. Juli 2020 übernimmt Deutschland den Vorsitz im Rat der
Europäischen Union. Die Tagesordnung der bevorstehenden deutschen
EU-Ratspräsidentschaft wird wohl
vor allem durch die Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf
Gesundheit, Soziales und
Wirtschaft bestimmt sein. Daneben wird wahrscheinlich nur noch gerade so Platz
für die Themen wie Brexit, Verabschiedung des nächsten EU-Haushaltes,
Europäischer Grüner Deal oder neue Handelsabkommen sein. Einmal alle 14 Jahre
übernimmt jeder Mitgliedsstaat den Vorsitz des Rates. So können die Vertreter
des Landes der EU einen besonderen Stempel aufdrücken. Das ist aber auch im
besonderen Maße kritisch, da der Rat der EU ist undurchsichtigste aller
EU-Institutionen ist. Die neue Studie herausgegeben von LobbyControl und der
lobbykritische Brüsseler NGO Corporate Europe Observatory (CEO) zeigt, wie die
Bundesregierung in dem Gremium regelmäßig die Interessen deutscher Konzerne
durchgesetzt hat.
Einige der größten deutschen Industriebranchen haben in den vergangenen Jahren immer wieder Einfluss auf die Bundesregierung genommen und diese hat im Rat der EU deren Positionen unterstützt.
Es ist zu befürchten, dass Deutschland für die Argumente aus der Industrie wieder ein offenes Ohr haben wird. Seien es die klimaschädliche Auto- und Gasindustrie, große Konzerne, die auf Steuervermeidung setzen und Lobbyarbeit gegen Steuertransparenz betreiben, die industrielle Landwirtschaft oder die Verlagsbranche:
die Bundesregierung vertritt bei Schlüsselthemen zu häufig die Interessen von Großkonzernen.
In verschiedenen Fallstudien, die sechs Organisationen verfasst
haben, die die EU-Politik im jeweiligen Themenbereich genau verfolgen, zeigen
den roten Faden, der sich durch verschiedene Verhandlungen zieht. So wird in
Kapitel 3 beleuchtet, wie der Ausbau der Gasinfrastruktur zur Energiegewinnung
in der EU maßgeblich durch Deutschland mit seiner energieintensiven Industrie vorangetrieben
wurde. Ebenso hatte Deutschland essentiell dazu beigetragen, dass Gas als Übergangstechnologie
klassifiziert wurde (Kapitel 4). Weiter zeigt die Studie die systematische
Unterstützung der Bundesregierung
von der mächtiger deutschen Automobilindustrie mit ihrer ausgeprägten Vorliebe
für schwere Fahrzeuge mit starken
Motoren (Kapitel 2), großer Chemiekonzerne und der industriellen Landwirtschaft
(Kapitel 7) sowie der gut
vernetzten industriellen Fischerei (Kapitel 8).
Rechtsgutachten zur Ausgestaltung einer umweltbezogenen Sorgfaltspflicht in einem Lieferkettengesetz
Hrsg.: BUND, Greenpeace und Deutsche Umwelthilfe
Umweltbezogene Sorgfaltspflichten für Unternehmen entlang ihrer
Lieferkette sind rechtlich machbar und praktisch umsetzbar, das zeigt
unser aktuelles Rechtsgutachten.
Egal ob Umweltschäden durch die Förderung von Fracking-Gas in
Argentinien, dauerhafte Kontamination von Gewässern in China durch
Textilproduktion oder Brandrodungen für Sojafutter in Brasilien –
deutsche Unternehmen sind immer wieder an Umweltzerstörung und
Menschenrechtsverletzungen durch ihre Tochterunternehmen oder Zulieferer
im Ausland beteiligt.
Der deutsche Gesetzgeber ist zum Umweltschutz verpflichtet. Diese Pflicht endet nicht an der Staatsgrenze. Mit einem LieferkettenG würde Deutschland in Europa für die Rechtssetzung zu umweltbezogenen Sorgfaltspflichten von Unternehmen Maßstäbe setzen. Zugleich würde ein solches Gesetz den europäischen Gesetzgeber in seinem Ansinnen bestärken, in diesem Bereich tätig zu werden, um Wettbewerbsverzerrungen zwischen den europäischen Unternehmen zu vermeiden und das level playing field für alle Unternehmen im europäischen Binnenmarkt zu bewahren. Im Ergebnis würde Deutschland mit dem Gesetz den Grundsatz des nachhaltigen Wirtschaftens, insb. eine Ressourcennutzung, bei der die natürliche Regenerationsfähigkeit der Umwelt erhalten bleibt, fördern.
Big Points des ressourcenschonenden Konsums als Thema für die Verbraucherberatung – mehr als Energieeffizienz und Klimaschutz
Hrsg.: Umweltbundesamt
Studie im Rahmen des Projekts „Verbraucherberatung als Baustein einer erfolgreichen Ressourcenpolitik“
Die Big Points eines klimafreundlichen Konsums sind bekannt: Heizbedarf, Auto- und Flugreisen sowie der Konsum tierischer Produkte beeinflussen den persönlichen CO2-Fußabdruck in hohem Maße. Aber sind dies auch die Big Points eines ressourcenschonenden Konsums? Eines Konsums, der neben Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen auch andere Umweltaspekte wie Material- und Wasserverbrauch, Flächenbedarf oder Einfluss auf die Biodiversität berücksichtigt?
Der Bericht fasst den aktuellen Forschungsstand zusammen und identifiziert die prioritären Handlungsfelder und Handlungsmöglichkeiten für Verbraucherinnen und Verbraucher, die für einen umfassenden ressourcenschonenden Konsum zentral sind. Er weist diese prioritären Maßnahmen in Bezug auf das Verhältnis von Klima- und umfassenderem Ressourcenschutz drei verschiedenen Kategorien zu: Maßnahmen mit hohem Synergiepotenzial, Maßnahmen mit „blinden Flecken“, bei denen der Klimafokus zur Unterschätzung der Umweltrelevanz führt sowie Maßnahmen mit gegenläufigen Umweltwirkungen (Konfliktfelder).
Im Ergebnis zeigt sich, dass sehr große Synergieeffekte zwischen Klimaschutz und einem umfassenderen Ressourcenschutz bestehen und nur in wenigen Fällen „blinde Flecken“ oder gar Konfliktpotenziale zu beachten sind. Der Bericht leitet hieraus Handlungsempfehlungen für die Verbraucherkommunikation und -beratung ab.
Verbraucherberatung als Baustein einer erfolgreichen Ressourcenpolitik
Hrsg.: Umweltbundesamt
Energie- und Klimaschutz sind zentrale Themen der Verbraucherberatung. Mit zunehmender Umstellung auf CO2-arme Energieerzeugungsarten sowie mit zunehmender Verbreitung von Energiespartechniken gewinnen aber über den Klimaschutz hinausgehende Aspekte des Ressourcenschutzes an Bedeutung. Werden diese Aspekte schon in der umweltbezogenen Verbraucherberatung ausreichend berücksichtigt? Gibt es Beratungslücken beim Ressourcenschutz? Wie lassen sich Aspekte jenseits des Klimaschutzes stärker in der Verbraucherberatung verankern?
Das
im Bericht dokumentierte Forschungsprojekt hat hierzu zum einen die
prioritären Handlungsmöglichkeiten für Verbraucherinnen und Verbraucher
im Ressourcenschutz identifiziert („Big Points“), zum anderen die
umweltbezogene Beratungslandschaft für Verbraucherinnen und Verbraucher
näher analysiert. In der Zusammenführung beider Teilprojekte wurden
Beratungslücken identifiziert und entsprechende Handlungsempfehlungen
für die Umweltpolitik abgeleitet. Darüber hinaus wurden vier
Modellprojekte entwickelt und erprobt, um Aspekte jenseits von
Klimaschutz in der bestehenden umweltbezogenen Verbraucherberatung
besser zu verankern.
Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Der Gedanke, fortwährendes materielles Wachstum sei notwendig für unser Wohlergehen, führt offensichtlich in eine Sackgasse. Ökologische, ökonomische und soziale Krisen machen deutlich, dass wir tiefgreifende Veränderungen in unserem Denken und Handeln benötigen. Denn ein Wachstum, das nicht mit zunehmendem Verbrauch verbunden ist, bleibt bislang eine Illusion. Deshalb brauchen wir neue Lebensstile, neue Werte und eine neue Form des Wirtschaftens.
Doch lebendiges, nachhaltiges, ganzheitliches und soziales Handeln ist noch keine Selbstverständlichkeit; es muss entwickelt und geübt werden. Von der Politik, von Unternehmen, ihren Mitarbeiter*innen, von Organisationen und jedem Einzelnen. Diese Broschüre gibt Beispiele und Tipps für ein solches Handeln.
Vergleichende Analyse von Siedlungsrestabfällen aus repräsentativen Regionen in Deutschland zur Bestimmung des Anteils an Problemstoffen und verwertbaren Materialien
Hrsg.: Umweltbundesamt
Im Projekt „Vergleichende Analyse von Siedlungsrestabfällen aus repräsentativen Regionen in Deutschland zur Bestimmung des Anteils an Problemstoffen und verwertbaren Materialien“ (Forschungskennzahl 3717 35 344 0) wurden die Menge und Zusammensetzung des Restmülls aus privaten Haushalten in Deutschland bestimmt. Im Fokus der Untersuchungen stand die detaillierte Bestimmung der noch im Hausmüll (wird hier synonym verwendet für Restmüll) enthaltenen Mengen an Wert- und Problemstoffen sowie die Untersuchung möglicher Abhängigkeiten von strukturellen und abfallwirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Umweltbezogene und menschenrechtliche Sorgfaltspflichten als Ansatz zur Stärkung einer nachhaltigen Unternehmensführung
Hrsg.: Umweltbundesamt
Von international tätigen Unternehmen wird zunehmend erwartet, dass sie die Risiken für Mensch und Umwelt entlang ihrer Liefer- und Wertschöpfungsketten erkennen und angemessen adressieren, um damit ihren Sorgfaltspflichten nachzukommen. Der vorliegende Bericht gibt Empfehlungen zur verbesserten Umsetzung insbesondere umweltbezogener Sorgfaltspflichten. Der erste Teil des Berichtes zeigt Möglichkeiten auf, wie umweltbezogene Sorgfaltspflichten in nationale Aktionspläne, Branchen- und Multistakeholder-Initiativen, Umweltmanagementsysteme oder Nachhaltigkeitsberichtsstandards eingehen können. Der zweite Berichtsteil untersucht, wie eine umweltbezogene Sorgfaltspflicht im deutschen Recht geregelt werden kann. Im Ergebnis wird ein branchen- und schutzgutübergreifendes Gesetz empfohlen, das sowohl Menschenrechte als auch Umweltbelange umfasst.
Politikempfehlungen für eine verantwortungsvolle Rohstoffversorgung Deutschlands als Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung
Hrsg.: Umweltbundesamt
Vorschläge zur Reform des BBergG werden bereits seit Jahren von unterschiedlichen Akteur*innen mit vielfältigen Zielrichtungen publiziert. Mit dieser Position möchte auch das Umweltbundesamt mit Empfehlungen an den Bundesgesetzgeber aus Sicht des Umwelt- und Ressourcenschutzes Stellung beziehen. Das dabei Hauptanliegen war es, die Genehmigungsverfahren von Betrieben unter dem Regime des BBergG für die effektivere Berücksichtigung von Belangen des Umwelt- und Ressourcenschutzes zu öffnen. Weitere Vorschläge sollen die Transparenz des Bergbausektors, insbesondere durch eine Stärkung der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung und des Rechtsschutzes von Betroffenen des Bergbaus sowie von anerkannten Umweltvereinigungen, fördern.
European Green Deal – Mehr Fassadenbegrünung als Aufbruch in eine neue Zeit
Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Der BUND begrüßt den Impuls, den die Europäische Kommission mit dem Green Deal setzt. In Zeiten von Ressourcenknappheit, Flächenfraß und Artensterben geht es eben heute nicht mehr nur darum, die CO2-Emissionen im Energiebereich zu senken. Es geht um die Verwirklichung eines sozialökologischen Umbaus mittels geeigneter Rahmenbedingungen.
Einige der im Green Deal der EU beschriebenen Maßnahmen gehen dabei in die richtige Richtung. In weiten Teilen wird jedoch bereits jetzt deutlich, dass der Green Deal einer kritischen Prüfung nicht standhält.
Über Ökosystemleistungen wie Bestäubung, Klimaregulierung oder die Bereitstellung fruchtbarer Böden erbringt die Biodiversität weltweit einen jährlichen Wert in Höhe von 170 bis 190 Billionen US-Dollar. Doch durch den immer schneller fortschreitenden Rückgang der Biodiversität geht dieser Wert jedes Jahr um sechs bis 30 Billionen US-Dollar zurück.
Die Studie des NABU und der Boston Consulting Group zeigt, dass Land- und Forstwirtschaft, Infrastrukturausbau, Rohstoffabbau und der Industriesektor insgesamt für etwa 60 Prozent der weltweiten Biodiversitätsverluste verantwortlich sind. Gleichzeitig spielen Unternehmen aber auch eine entscheidende Rolle beim Schutz der biologischen Vielfalt. Auch wenn es Aufgabe der Politiker*innen ist, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, so ist es letztlich doch der Privatsektor, der eine biodiversitätsverträgliche Wirtschaft umsetzen muss. Zudem können Unternehmen oft schneller und zielgerichteter agieren als die Politik.
Die vorliegende Studie „Wirtschaften im Einklang mit der Natur – Handlungswege zur Sicherung der Biodiversität“ zeigt auf, wie die Belastungen der Biodiversität entstehen und wie sie gemindert werden können.
Ressourcenpolitik auf kommunaler und regionaler Ebene (kommRess)
Hrsg.: Umweltbundesamt
Entwicklung und Etablierung spezieller Informationsund Beratungsangebote sowie weitere Unterstützungsaktivitäten im Rahmen der Weiterentwicklung und Umsetzung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms ProgRess
Das Projekt zeigt Wege zur Steigerung der Ressourceneffizienz auf kommunaler Ebene auf. Diese sind in der Wirtschaftsförderung, den Fachämtern sowie den kommunalen Infrastrukturdienstleistern der Sektoren Energie, Wasser und Abfall zu finden. Konzipiert wurde eine modular aufgebaute Servicestelle, die alle Unterstützungsangebote zusammenführt. Die Projektergebnisse sind für Bundes- und Landesministerien und -ämter, für kommunale Verwaltungen und Unternehmen, für KMU sowie für Nichtregierungsorganisationen relevant. Ziel des Projektes war eine bessere Einbeziehung der kommunalen Akteure in den Prozess der Implementierung und Fortschreibung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms ProgRess.
CO2-neutral bis 2035: Eckpunkte eines deutschen Beitrages zur Einhaltung der 1,5-°C-Grenze.
Hrsg.: Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH
Im Auftrag von Fridays for Future, die mittlerweile seit zwei Jahren für eine lebenswerte Zukunft und Klimagerechtigkeit streiken, hat das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie eine Studie durchgeführt, um herauszufinden, was die 1,5-°C-Grenze für Deutschland bedeutet und welche Möglichkeiten aus heutiger Sicht bestehen, sie einzuhalten. Das Wuppertal Institut erklärt: Das Einhalten der 1,5-°C-Grenzmarke ist nur dann möglich, wenn Deutschland bis etwa 2035 CO2-neutral wird und auch nur dann, wenn die Emissionen schon in den unmittelbar vor uns liegenden Jahren extrem sinken. Das Erreichen von CO2-Neutralität wäre “bis zum Jahr 2035 aus technischer und ökonomischer Sicht zwar extrem anspruchsvoll […], grundsätzlich aber möglich”, so die Studie. Basierend auf diesen Erkenntnissen wurde in der Studie untersucht, was zum Erreichen von CO2-Neutralität bis 2035 in den Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Verkehr und Gebäude notwendig ist.
Dabei spielt Wasserstoff im Energiesektor und in der Industrie eine Schlüsselrolle. Um ausreichende Mengen von klimaneutralen Wasserstoff produzieren zu können muss der Ausbau von erneuerbaren Energien verstärkt werden. Da das allein nicht reicht, müssen klimaneutrale Energieträger importiert werden. Darüber hinaus spielt in der Industrie auch die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft eine große Rolle, da dies den Energiebedarf der Industrie enorm senken würde.
Die Studienergebnisse zeigen also: 1,5-°C-Politik kann von deutscher Seite nur noch gewährleistet werden, wenn sich die Bundesregierung sofort umfassend auf die Reduktion der CO2-Emissionen fokussiert und Klimathemen in allen Politikbereichen priorisiert.
Die Krisen im Bereich Umwelt, Menschenrechte und Klima verschärfen sich und Deutschland verbraucht im globalen Maßstab weiterhin enorme Mengen an metallischen Rohstoffen. Gleichzeitig werden die Kosten für die durch den Abbau entstehenden sozialen und ökologischen Schäden in die Abbauländer externalisiert. Für den AK Rohstoffe ist ein Weiter-So der deutschen Rohstoffpolitik keine Option!
Was wir brauchen ist eine politische Wende in unserem Umgang mit Rohstoffen: Eine Rohstoffwende!
Sie muss die absolute Reduktion nicht nur unseres fossilen, sondern auch unseres metallisch-mineralischen Rohstoffverbrauchs auf ein umwelt- und klimaverträgliches Maß beinhalten. Außerdem ist die konsequente und verbindliche Umsetzung höchster menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfaltspflichten durch Unternehmen entlang ihrer Wertschöpfungskette ein Muss.
40 im AK Rohstoffe zusammengeschlossene Menschenrechts-, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen fordern in einem neuen Positionspapier „Krisenverschärfendes Handeln stoppen – Rohstoffwende umsetzen“.
Die konkreten Kernelemente im Sinne einer konsequenten Rohstoffwende innerhalb der deutschen Rohstoffpolitik müssen sein:
Senkung des absoluten Rohstoffverbrauchs auf ein nachhaltiges und global gerechtes Niveau
Kreislaufwirtschaft umsetzen: Stoffkreisläufe schließen und Rohstoffe einsparen
Verzicht auf Tiefseebergbau und andere Risikotechnologien
Ein gesetzlicher Rahmen zu unternehmerischen Sorgfaltspflichten
Ausweitung der EU-Konfliktmineralien-Verordnung
Global gerechte Handelspolitik
Schutz und Stärkung der Rechte Betroffener und speziell indigener Völker
Die Kupfer-und Kobaltminen des Schweizer Rohstoffkonzerns Glencore in der Demokratischen Republik Kongo bergen erhebliche Risiken für Umwelt und Menschen in ihrem Umfeld. In dem neuen Bericht zeigen Brot für alle und Fastenopfer, wie schwierig es für die Geschädigten in einem Land mit schwachen staatlichen Institutionen ist, zu ihrem Recht zu kommen. Abhilfe könnte künftig die Konzernverantwortungsinitiative schaffen, über die in einem Monat abgestimmt wird.
Ansatzpunkte für eine gesellschaftliche Ressourcenpolitik „Post Corona“
Hrsg.: Umweltbundesamt
Politikpapier – Teilergebnisse aus dem Projekt „Trendradar Ressourcenpolitik: Sozio-ökonomische und sozio-kulturelle Treiber der Ressourcennutzung und Potenziale nicht-technischer Maßnahmen und Instrumente der Ressourcenschonung“
Die Covid-19-Pandemie in der ersten Hälfte des Jahres 2020 hat das Alltagshandeln und Alltagsdenken der Menschen in Deutschland massiv beeinflusst. Vor diesem Hintergrund hat das Umweltbundesamt im Rahmen des Projekts „Trendradar Ressourcenpolitik“ eine zusätzliche qualitativ-empirische Studie in Auftrag gegeben, in der Auswirkungen der Corona-Krise auf ökologische Themen im Allgemeinen und auf die Einschätzung von im Projekt für die Ressourcenpolitik relevante Trends im Besonderen untersucht werden sollten. Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass die Corona-Krise bis dato zu keinen grundlegenden Veränderungen im Alltagsbewusstsein und in den alltäglichen Verhaltensdispositionen geführt hat. Sie hat aber vorher schon vorhandene kognitive Dissonanzen, konative Dilemmata und emotionale Konflikte weiter verschärft – und führt dazu, dass sich die diesbezüglichen Diskurse zuspitzen. Gleichzeitig sind die Menschen offener für neue Perspektiven geworden und die Bereitschaft, sich mit neuen Problemlösungsansätzen zu beschäftigen, ist gestiegen. Für die Nachhaltigkeits- und Ressourcenpolitik ergeben sich daraus unterschiedliche konzeptionelle und kommunikative Ansätze sowie eine besondere Dringlichkeit, jetzt zu intervenieren.
London Mining Network launched their latest report, Martial Mining.
Militarism is more than a deadly diversion of funds from the health of people and the planet towards warfare. It is an essential ingredient fuelling the climate and ecological crises. The United States’ military is the world’s single largest polluter. The UK’s military-industrial sector has a carbon footprint of at least 11 million tonnes a year, more than 60 individual countries like Madagascar and Zambia. Fundamentally, extractivism is a militarised process: it violently ruptures ecosystems and habitats. In doing so, it displaces then polices human communities with ongoing connections to the land. Relatedly, militarism is an extractive process: it depends on vast quantities of natural resources to innovate and assemble more deadly technologies of control and destruction. This is the organising principle of martial mining.
Martial Mining exposes the links between mining, the international arms trade, and warfare. Across the globe, these destructive forces go hand in hand, from the minerals needed to produce weapons to the military force needed to secure and police mines themselves.
You can find an archive of our previous reports here on the London Mining Network website.
Ansätze zur Ressourcenschonung im Kontext von Postwachstumskonzepten
Hrsg.: Umweltbundesamt
Das Vorhaben analysiert 1.) die Argumente verschiedener Positionen im Wachstumsdiskurs und formuliert eine idealtypische „vorsorgeorientierte Postwachstumsposition“. Er präsentiert zudem Ursachen von Wirtschaftswachstum und identifiziert gesellschaftliche Bereiche, deren Funktion vom Wirtschaftswachstum abhängen könnte. Darüber hinaus werden Reformvorschläge diskutiert, um diese Wachstumsabhängigkeit zu verringern. Das Vorhaben untersucht 2.) die Relevanz der Postwachstumsdebatte für Ressourcenpolitik und eine entsprechende Instrumentierung. Außerdem werden 3.) konstitutive Kernelemente einer nachhaltigen (Postwachstums-)Gesellschaft bestimmt. Das Vorhaben setzt damit Impulse zur gesellschaftlichen Debatte über die Ausgestaltung und Instrumentierung von Transformationspfaden für „gesellschaftliches Wohlergehen innerhalb planetarer Grenzen“.
Eine Analyse von Industrieinitiativen und Nachhaltigkeitsberichten
BMW, Daimler und VW unternehmen zu wenig, um ihrer menschenrechtlichen und umweltbezogenen Verantwortung für ihren hohen Rohstoffverbrauch gerecht zu werden. Die drei größten deutschen Autokonzerne verbrauchen jährlich Dutzende Millionen Tonnen Stahl, Aluminium, Kupfer und Co. Die von PowerShift und INKOTA veröffentlichte Analyse wirft einen Blick auf die Nachhaltigkeitsberichte der drei größten deutschen Autokonzerne. Kein Konzern hat einen ausführlichen Sorgfaltspflichtenbericht. Bei zahlreichen Rohstoffen wird über die potenziellen Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen gar nicht oder nur sehr selektiv berichtet. Dabei ist der Rohstoffsektor einer der Wirtschaftssektoren mit den meisten Menschenrechtsverletzungen weltweit.
Es bleibt unklar, inwiefern die Konzerne tatsächlich Kenntnis über die gesamten eigenen Wertschöpfungsketten haben. Diese Kenntnis ist aber eine Voraussetzung, um den Schutz von Umwelt und Menschenrechten überprüfen und sicherstellen zu können. BMW, Daimler und VW sind noch weit davon entfernt, öffentliche Transparenz über ihre Wertschöpfungsketten und den Sorgfaltsprozess zur Einhaltung der Menschenrechte herzustellen. Dabei zeigen US-Technologiekonzerne in Bezug auf die Beschaffung von Konfliktmineralien, dass es durchaus möglich ist transparenter zu agieren.
Statt klare Angaben zu machen, verweisen die drei Autokonzerne in ihren Nachhaltigkeitsberichten unter anderem auf die Mitgliedschaft in Rohstoffinitiativen, die ihrerseits Nachhaltigkeitsanforderungen erarbeiten. Doch diese Initiativen bedeuten keine Garantie für eine ökologisch, sozial und menschenrechtlich verantwortungsvolle Rohstoffproduktion. Vielmehr ist zu befürchten, dass die Autokonzerne ihre Verantwortung mittels der Mitgliedschaft in einer Rohstoffinitiative auslagern.
Die Analyse unterstreicht die Notwendigkeit eines umfassenden und wirksamen Gesetzes zur Einhaltung menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfaltspflichten in der gesamten Wertschöpfungskette, für das sich PowerShift und INKOTA als Teil der Initiative Lieferkettengesetz einsetzen. Für den Schutz der Menschenrechte sowie des Klimas und der Umwelt ist auch eine Reduktion des absoluten Rohstoffverbrauchs der Automobilindustrie – und damit letztlich auch eine Reduktion der verkauften Autos – dringend notwendig.
Ableitung eines Indikatorensets zur Umweltverträglichkeit der Energiewende
Hrsg.: Umweltbundesamt
Die Energiewende ist eine der größten Aufgaben des 21. Jahrhunderts. Die Herausforderung besteht darin, das Energiesystem umweltverträglich, sicher und wirtschaftlich zu gestalten. Mit der Energiewende sind auf der einen Seite entlastende Wirkungen für die Umwelt und Synergieeffekte für eine nachhaltige Energiewirtschaft verbunden. Auf der anderen Seite können damit auch neue Umwelt- und Gesundheitseffekte sowie Eingriffe in Natur und Landschaft verbunden sein. Um die Veränderungen des Umweltzustandes durch die Energiewende fachlich fundiert darzustellen, wurde im Auftrag des Umweltbundesamtes durch das ifeu-Heidelberg ein Bewertungsansatz erarbeitet, der eine Beurteilung der Umweltauswirkungen als vielschichtiges Geflecht interdependenter Wirkungszusammenhänge anhand der aus dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung bekannten Schutzgüter ermöglicht. Dafür werden potenzielle Umweltauswirkungen des Energiesystems identifiziert, durch die im Vorhaben abgeleiteten Indikatoren beschrieben und falls möglich, als Zeitreihe quantifiziert. Die einzelnen Indikatoren werden in Wirkpfaden gebündelt und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Schutzgüter diskutiert. Im Rahmen dieses F&E Vorhabens erfolgte die wissenschaftlich basierte Konzeption des Monitoring-Modells und die Auswahl, Entwicklung und Beurteilung von Indikatoren zur Bemessung der Umweltauswirkungen der Energiewende. Die Ergebnisse des Vorhabens dienen den Akteuren beim UBA und im BMU als Grundlage für die umfassende Bewertung der Veränderungen des Umweltzustandes durch die Energiewende, wie sie bspw. im Monitoring-Bericht zur Energiewende „Energie der Zukunft“ zu erfolgen hat. Des Weiteren zeigt das Projekt noch vorhandene Wissenslücken auf, formuliert erweiterten Forschungsbedarf und gibt alternative Denkanstöße, die mittel- bis langfristig zum Verfüllen eben solcher Wissenslücken beitragen können.
Energie- und Ressourceneffizienz digitaler Infrastrukturen: Ergebnisse des Forschungsprojektes „Green Cloud-Computing“
Hrsg.: Umweltbundesamt
Rechenzentren und Telekommunikationsnetzwerke bilden gemeinsam die digitale Infrastruktur und damit die technische Basis der Informationsgesellschaft. Ihre Auswirkungen auf den Energie- und Ressourcenverbrauch sind nicht vernachlässigbar. Das vorliegende Papier enthält Handlungsempfehlungen für die Politik, aber auch Hintergrundinformationen zu den Umweltwirkungen digitaler Infrastrukturen, zum Ausbau von Breitband- und Mobilfunknetzen, zu Planung, Betrieb und Entsorgung von Rechenzentren sowie zu Einsparmöglichkeiten in Privathaushalten.
Hrsg.: Stockholm Enviroment Institute, International Institute for Sustainable Development, Overseas Development InstituteSEI, E3G and UN Enviroment Programme
The Production Gap Report report, first launched in 2019, measures the gap between Paris Agreement goals and countries’ planned and projected production of coal, oil, and gas.
This year’s special issue of the report finds that the production gap remains large: countries plan to produce more than double the amount of fossil fuels in 2030 than would be consistent with a 1.5°C temperature limit. https://www.youtube.com/embed/m6-HU3oS0nY?feature=oembed
The COVID-19 pandemic and associated response measures have introduced new uncertainties to the production gap. While global fossil fuel production will decline sharply this year, government stimulus and recovery measures will shape our climate future: they could prompt a return to pre-COVID production trajectories that lock in severe climate disruption, or they could set the stage for a managed wind-down of fossil fuels as part of a “build back better” effort.
This year’s special issue of the Production Gap Report looks at how conditions have changed since last year, what this means for the production gap, and how governments can set the stage for a long-term, just, and equitable transition away from fossil fuels.
EU Overshoot Day 10 May 2019 – living beyond nature’s limits
Hrsg.: World Wildlife Fund for Nature
Der Overshoot Day der Europäischen Union (EU) fiel in diesem Jahr auf den 10. Mai. Der Overshoot Day markiert den Tag, an dem die global verfügbaren Ressourcen aufgebraucht sind, die der Planet Erde in einem Jahr wieder erneuern kann. Durch zu hohen Kohlenstoffausstoß, zu hohem Lebensmittelverbrauch und zu viel Flächenverbrauch ist der ökologische Fußabdruck eines*r Jeden von uns so hoch, dass wir 2,8 Erden bräuchten, um den Ressourcenbedarf zu decken, der anfallen würde, wenn alle auf der Welt einen Lebensstil hätten wie wir in Europa. Obwohl in der EU nur 7 Prozent der Weltbevölkerung leben, verbrauchen diese 500 Millionen Menschen 20 Prozent der globalen Ressourcen.
Plastikatlas 2019 – Daten und Fakten über eine Welt voller Kunststoff
Hrsg.: Heinrich-Böll-Stiftung & Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Auf der einen Seite wächst das Bewusstsein für die Langlebigkeit und die Schädlichkeit für Umwelt und Gesundheit von Plastik. Auf der anderen Seite steigt die Produktion aber stetig und der Stoff ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Damit steigt auch der Handlungsdruck, der Plastikflut zu begegnen und zumindest den Verbrauch von Einwegplastikartikeln zu verringern und so die Müllberge auf Deponien und in der Umwelt zu verringern. Der Plastikatlas gibt einen umfassenden Einblick in die Verwendungen und Risiken von Plastik, benennt Akteure der Plastikkrise und zeigt Handlungsansätze, um das Problem gemeinsam anzupacken.
Ressourceneffizienz im Bauwesen. Von der Planung bis zum Bauwerk
Hrsg.: Zentrum Ressourceneffizienz
Dem Bauwesen als enormer Ressourcenverbraucher kommt im Kontext der aktuellen Nachhaltigkeits- und Umweltpolitik eine besondere Bedeutung zu. Ziel des Bauwesens muss deshalb eine umweltschonende Bauweise ein. Die Broschüre zeigt, wie dieses Ziel unter dem Aspekt der Ressourceneffizienz erreicht werden kann. Dafür ist es erforderlich, die Ressourceneffizienz über den gesamten Lebensweg eines Gebäudes zu betrachten, sprich von der Planung und Errichtung über Nutzung und Modernisierung bis hin zum Rückbau. Das betrifft sowohl die Auswahl der Bauprodukte als auch deren Recycling. Wird der Gebäuderückbau bereits in der Planungsphase mitgedacht, können die Baustoffe recycelt und für die Errichtung neuer Gebäude oder Infrastrukturen als Sekundärbaustoffe genutzt werden. Auf lange Sicht wird so der Abbau von Primärrohstoffen reduziert und die Umwelt geschont. Die Broschüre zeigt praktische Beispiele auf und gibt weiterführende Informationen.
Decoupling Debunked. Evidence and arguments against green growth as a sole strategy for sustainability
Hrsg.: Europäisches Umweltbüro, Deutscher Naturschutzring & Institut für zukunftsfähige Ökonomien
Lange Zeit galt als gültige Annahme, dass grünes Wachstum unbegrenztes Wirtschaftswachstum erlaubt, da dadurch der Ressourcenverbrauch und die mit ihm einhergehenden Umweltzerstörungen vom Wachstum entkoppelt werden können. Diese Annahme war eine Grundprämisse für die politische Linie und Handlungen der Europäischen Union oder der Vereinten Nationen. Der vorliegende Bericht beurteilt die Haltbarkeit dieser These anhand der Analyse der bestehenden empirischen und theoretischen Auseinandersetzungen mit grünem Wachstum. Dabei zeigt sich, dass es eine absolute Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Umweltschäden bisher nicht nur nicht gegeben hat, sondern es auch nie geben wird. Nur eine auf Suffizienz basierende Wirtschaft und Politik kann einem guten Lebensstandard für alle innerhalb der planetaren Grenzen gerecht werden.
Dieses Papier diskutiert mögliche Inhalte einer freiwilligen
Selbstverpflichtung des Bausektors, die zum Ziel hat, das
Baustoffrecycling und den Einsatz von Sekundärbaustoffen zu stärken.
In Deutschland werden jährlich Sande, Kiese und Natursteine in einer
Größenordnung von etwa 500 Mio. Tonnen für heimische Bauaktivitäten
verwendet. Gleichzeitig bilden mineralische Bauabfälle den größten
Abfallstrom. Sekundärbaustoffe werden bislang überwiegend im Rahmen
eines Downcyclings eingesetzt, beispielsweise als Straßenuntergrund,
Tragschicht unter Gebäuden oder Verfüllung von Baugruben.
Vor diesem Hintergrund untersucht die Analyse erstens, wie das
Baustoffrecycling in Deutschland weiter ausgebaut und professionalisiert
werden kann. Zweitens gehen wir der Frage nach, was geändert werden
muss, damit insbesondere im Hochbau mehr hochwertige Sekundärbaustoffe
eingesetzt werden. Die Analyse basiert auf Interviews mit Akteuren aus
den Bereichen Recycling und Entsorgung von Bauabfällen, Zertifizierung
von Baustoffen, sowie aus der Baustoffindustrie, dem Baustoffgewerbe und
der öffentlichen Hand.
Neben konkreten Vorschlägen für eine freiwillige Selbstverpflichtung
des Bausektors werden weitere Maßnahmen aufgezeigt, die als Teil eines
Politikmixes die Kreislaufführung von mineralischen Baustoffen stärken
können.
Neue Rohstoffkapitel in EU-Handelsabkommen – eine Bestandsaufnahme
Hrsg.: PowerShift e.V., BUND, FDCL, Forum Umwelt und Entwicklung, Grüne Liga e.V. & Stiftung Asienhaus
Auswirkungen auf Umwelt, Menschenrechte und wirtschaftliche Entwicklung
Die Industrien, die in der Europäischen Union ansässig sind,
gehören zu den Industrien mit den höchsten Nachfragen an mineralischen
Rohstoffen. Durch die geringe Verfügbarkeit von primären Rohstoffen innerhalb
der EU folgt eine hohe Importabhängigkeit von Rohstoffen und
Produktionsmitteln. Daraus ergibt sich, dass der Zugang zu diesen Rohstoffen
ein bedeutender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ist. Die EU
greift den Diskurs um die Versorgungsicherheit der ansässigen Unternehmen auf und
baut die Sicherung von Importen und Exporten in ihre Rohstoff- und
Handelspolitik ein, um die Wettbewerbsfähigkeit und so auch die Absätze der
europäischen Unternehmen zu sichern. Dabei geht es neben dem Abbau von Zöllen und
Handelshemmnissen vor allem auch darum, neue Märkte zu öffnen und verschiedene
Wirtschaftsbereiche zu liberalisieren, sowie Lizenzvorgaben für die Erkundung
und den Abbau von Rohstoffen zu setzen. Diese Bestrebungen der EU werden in den
gesonderten Kapiteln, den „Energy and Raw Materials“ (ERM)-Kapiteln,
ausformuliert. Die Konsequenzen liegen nicht nur im Bereich des
wirtschaftspolitischen Spielraums von Staaten, sondern auch im Schutz von
Menschen- und Arbeitsrechten im Bergbausektor.
Die Publikation setzt sich mit den ERM-Kapiteln auseinander,
wirft einen besonderen Blick auf die Artikel, die den Abbau und Handel von mineralischen
Rohstoffen thematisieren und prüft die Berücksichtigung von Umweltschutz und Menschenrechten.
Hieraus werden auch Anforderungen an eine sozial und ökologisch verträgliche
Rohstoff- und Handelspolitik formuliert. Darüber hinaus werden die Entstehung und
die Entwicklungen der ERM-Kapiteln in den Kontext der europäischen
Rohstoffinitiative gesetzt.
Geeignete Maßstäbe und Indikatoren zur Erfolgskontrolle von Abfallvermeidungsmaßnahmen
Hrsg.: Umweltbundesamt
Abfälle vermeiden schont Ressourcen und schützt Mensch und Umwelt. Im Abfallvermeidungsprogramm des Bundes wurden darum – im Jahr 2013 – Ziele und Maßnahmen festgehalten und bereits mögliche Indikatoren benannt. Bisher ist jedoch unbekannt, wie wirksam diese sind. Um den Erfolg von Abfallvermeidungsmaßnahmen wissenschaftlich messbar zu machen, wurden für eine UBA-Studie geeignete Indikatoren entwickelt.
Die UBA-Publikation zeigt, welche möglichen Bewertungsmaßstäbe für die Messung des Abfallvermeidungserfolges denkbar wären und erarbeitete ein geeignetes Indikatorenset, das eine kontinuierliche Messung des Erfolges von Abfallvermeidungsmaßnahmen ermöglichen würde.
So wird
beispielsweise dargestellt, dass in manchen Bereichen die Datenbasis
nicht ausreicht, um robuste und glaubhafte Indikatoren zu bilden, sodass
mit erst- und zweitbesten Indikatoren (First und Second Best)
gearbeitet wurde. Insgesamt wurden 8 Indikatoren formuliert und 12
Kennzahlen entwickelt.
Außerdem wurde eine erste Datenbasis zur
Erfassung der Mengen von in Deutschland wiederverwendeten Produkten
mithilfe einer Befragung von ca. 400 Wiederverwendungseinrichtungen
geschaffen und auf dieser Basis mit einer Hochrechnung für ganz
Deutschland eine jährliche Gesamtmenge für Wiederverwendung bzw.
Vorbereitung zur Wiederverwendung von 127.000-137.500 Tonnen
Elektro(nik)geräten, 43.000 Tonnen für Textilien und 116.600 Tonnen für
Möbel bei Wiederverwendungseinrichtungen abgeschätzt. Zudem wurden die
Abfallvermeidungsindikatoren für Lebensmittelabfälle vertiefend
untersucht und ein Verfahrensvorschlag zur kontinuierlichen Abschätzung
der Lebensmittelverluste erarbeitet.
Ob landwirtschaftliche Erzeugnisse aus Monokulturen oder wertvolle
Erze aus dem Bergbau – deutsche Unternehmen importieren enorme Mengen an
Rohstoffen aus den Ländern des Südens für die Herstellung von
Alltagsprodukten wie Smartphones oder Donuts. Das Problem: die Gewinnung
der Rohstoffe geht mit Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung
einher. Zu oft werden die Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort
zerstört.
Die Studie „Der deutsche Rohstoffhunger“ der Christlichen Initiative
Romero (CIR) zeigt anhand zwei konkreter Fälle zu Palmöl aus Guatemala
und Kupfer- bzw. Molybdänerz aus Mexiko auf, welch gravierende Folgen
die Rohstoffproduktion für die Menschen in den Abbauländern hat.
Deutsche Unternehmen profitieren hingegen durch ihre
Geschäftsbeziehungen von eben diesen Verletzungen der Menschenrechte und
Umweltnormen.
Die Studie zeigt auch, wie die negativen Folgen vor Ort mit unserer
Lebensweise zusammenhängen und warum es für Konsument*innen dennoch
schwierig ist, etwas an der Situation zu ändern. Vor diesem Hintergrund
wird die Notwendigkeit eines Lieferkettengesetztes offensichtlich, das
deutsche Unternehmen stärker in die Pflicht nimmt.
Wasserstoff als Schlüssel zur erfolgreichen Energiewende: Den Einstieg jetzt ermöglichen
Hrsg.: IN4climate.NRW GmbH
„Wasserstoff als Schlüssel zur erfolgreichen Energiewende“ – so lautet der Titel des Diskussionspapiers, das IN4climate.NRW gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft veröffentlicht hat und den Einsatz der Technologie für eine klimaneutrale Industrie der Zukunft beschreibt.
Wasserstoff, der mit erneuerbaren Energiequellen Kohlenstofffrei erzeugt wird, wird in Zukunft eine tragende Rolle bei der Energiewende und damit der künftigen Energieversorgung spielen. Daraus ergibt sich eine enorme Nachfrage an Wasserstoff sowie damit verbunden Handlungsbedarf in den Bereichen Transport, Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff.
Das Diskussionspapier betrachtet die Potenziale und Herausforderungen die Wasserstoff als Energiequelle mit sich bringt. Ebensoe werden Szenarien entwickelt, die die zukünftige Rolle von Wasserstoff diskutieren, sowie konkret den Standort Nordrhein-Westfalen als wesentlichen Produktionsort betrachten.
Wege in eine ressourcenschonende Treibhausgasneutralität
Hrsg.: Umweltbundesamt
Executive Summary der RESCUE-Studie
Das RESCUE-Projekt beschreibt in sechs Szenarien mögliche Lösungs- und Handlungsspielräume für Wege in eine ressourcenschonende Treibhausgasneutralität in Deutschland. Durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen wie die Umstellung auf erneuerbare Energien, Energie- und Materialeffizienz und Lebensstiländerungen können die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 95 Prozent bis 97 Prozent gegenüber 1990 gemindert werden. In Verbindung mit einer nachhaltigen land- und forstwirtschaftlichen Bewirtschaftung können Netto-Null-Emissionen erreicht werden. Der Primärrohstoffkonsum wird um 56 Prozent bis 70 Prozent reduziert (allerdings kommt es auch zu einer Mehrinanspruchnahme einzelner zentraler Rohstoffe, z. B. Metalle). Das vorliegende Executive Summary beschreibt die zentralen Ergebnisse des Projekts.
Governance einer effizienten und nachhaltigen Ressourcennutzung – Abschlussbericht PolRess II
Hrsg.: Klaus Jacob Rafael Postpischil und Lisa Graaf (FU Berlin), Friedhelm Keimeyer (Öko Institut) & Matrin Hirschnitz-Grabers (Ecologic Institut)
Weltweit hat die Inanspruchnahme von Ressourcen in letzten Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen, dieser Trend wird absehbar auch weiter zunehmen. Länder mit hohen Einkommen weisen dabei die mit Abstand höchsten Bedarfe auf. Wenn in anderen Teilen der Welt die Res-sourcennutzung mit wachsendem Einkommen gleichermaßen zunimmt, wäre dies mit erheblichen ökologischen und sozialen Folgewirkungen verbunden. In Deutschland konnte zwar eine relative Entkopplung der Gesamtrohstoffproduktivität erreicht werden, eine absolute Entkopplung mit sinkender Rohstoffinanspruchnahme blieb bislang jedoch aus. Auf Grundlage der Analysen des Projektes „Politiken zur Stärkung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms“ (PolRess II) werden in diesem Bericht Optionen für die Weiterentwicklung der deutschen Ressourcenpolitik aufgezeigt und deren mögliche Vor- und Nachteile diskutiert. Es zeigen sich verschiedene und teils konkurrierende Schwerpunktsetzungen der beteiligten Akteure: Umweltakteure stellen regelmäßig die Notwendigkeit einer Ressourcenschonung heraus und fordern entsprechendes Handeln, während wirtschaftspolitische Akteure Innovation und Wettbewerbsfähigkeit durch Ressourceneffizienz betonen. Bisher ist der Strategieprozess des deutschen Ressourceneffizienzprogramms (ProgRess) integrativ und (minimal)konsensorientiert ausgerichtet und orientiert sich dabei an Förderungen sowie informatorischen und freiwilligen Instrumenten. Vor diesem Hintergrund steht die deutsche Ressourcenpolitik vor zwei grundsätzlichen Optionen (mit vielen möglichen Abstufungen). Sie könnte einerseits den bisherigen kooperativen Ansatz als Ressourceneffizienzstrategie vertiefen, den thematischen Zuschnitt beibehalten, das bisherige Zielsystem ggf. sukzessive um materialspezifische Ziele ergänzen und den Strategieprozess punktuell stärken. Andererseits könnte bei einer Umorientierung zu einer Ressourcenschonungsstrategie der thematische Zuschnitt um weitere natürliche Ressourcen erweitert werden, eine absolute Entkopplung der Wirtschaftsleistung von der Ressourceninanspruchnahme oder gar Obergrenzen der Ressourcennutzung angestrebt werden. Die entsprechende Instrumentierung würde vermehrt auf Ordnungsrecht und ökonomische Instrumente setzen. Für diese Option erscheinen die gegenwärtigen Prozesse und Institutionen, in denen Ressourcenpolitik entwickelt wird, jedoch nicht ausreichend durchsetzungsstark. Vielmehr scheint dafür ein externer Impuls von Nöten, bspw. aus dem Bereich Klimaschutz, von politscher Seite, anderen politischen Ebenen wie der EU oder aus der Zivilgesellschaft.
Klimaneutrale Industrie. Schlüsseltechnologien und Politikoptionen für Stahl, Chemie und Zement
Hrsg.: Agora Energiewende & Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
Weil Deutschland bisher keine dezidierte Klima- und Innovationspolitik für die Grundstoffindustrie verfolgt, droht ein massiver Investitionsrückgang in diesem Wirtschaftszweig mit seinen 550.000 Beschäftigten. Denn Investitionen in die alten, CO2-intensiven Technologien sind angesichts des Ziels der Klimaneutralität 2050 nicht erfolgversprechend. Auf der anderen Seite fehlt auch für die neuen, CO2-neutralen Technologien der Business Case. Agora Energiewende und das Wuppertal Institut schlagen deshalb für die Stahl-, Chemie- und Zementindustrie ein Sofortprogramm vor. Zusammen mit weiteren Politikinstrumenten soll es die notwendige Investitionssicherheit in der Grundstoffindustrie herstellen, sodass diese bis 2050 weitgehend klimaneutral werden und an Innovationskraft gewinnen kann.
Für den Klimaschutz ist die energieintensive Grundstoffindustrie ein entscheidender Faktor: Sie stößt gut ein Fünftel der Treibhausgase in Deutschland aus und muss ihre Emissionen damit bis 2050 um rund 180 Millionen Tonnen CO2 senken, um annähernd klimaneutral zu werden. Hierfür ist eine Trendumkehr notwendig, denn in den vergangenen zehn Jahren stagnierten die Emissionen.
Die Studie schlägt sieben Maßnahmen vor, die innerhalb kurzer Zeit umgesetzt werden können:
Staatliche
Förderung klimafreundlicher Produktionsverfahren, sogenannte Carbon
Contract for Difference (CfD), in den Sektoren Stahl, Chemie und Zement.
Die Förderhöhe soll über Ausschreibungen ermittelt werden.
Einführung einer Klima-Umlage auf Endprodukte wie Stahl, Aluminium, Zement und Plastik, um die CfD-Förderung zu refinanzieren
Selbstverpflichtung
des Bundes, bei größeren Bauprojekten klimafreundliche Materialien zu
verwenden und klimafreundliche Fahrzeuge zu nutzen.
Quote
für grünen Wasserstoff afu den Abssatz von Erdgas: Sie soll zum Aufbau
von Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff beitragen.
Einstieg
in die Kreislaufwirtschaft, um langfristig Stoffkreisläufe zu schließen
und so die Verbrennung von Abfall und den Einsatz neuer Rohstoffe zu
vermindern.
Europäische Koordination durch Einführung dieser Instrumente auch auf EU-Ebene
Eintreten der Bundesregierung für einen globalen CO2-Preis auf UN-Ebene
Die Zukunft im Blick: Sozio-ökonomische und sozio-kulturelle Trends der Ressourcenschonung
Hrsg.: Umweltbundesamt
Technologische Entwicklungen und Trends, können signifikant zu Ressourcenschonung beitragen. Wie sie konkret wirken hängt jedoch stets von den gesellschaftlichen Kontextfaktoren ab. Neben politischen Rahmenbedingungen sind hier soziale Routinen, Handlungsmuster und Konsumstile bedeutsam, da sie einen erheblichen Einfluss auf den individuellen und gesamtgesellschaftlichen Ressourcenbedarf besitzen. Die vorliegende Trendanalyse untersucht daher systematisch, wie sich sozio-ökonomische und sozio-kulturelle Trends auf die Inanspruchnahme von Ressourcen auswirken können. Die Ergebnisse dieser Trendanalyse legen nahe, dass es übergreifende und ganzheitliche Ansätze und seitens der Politik einen Policy Mix mit passgenauen Instrumenten zur Erreichung von Ressourcenschonung erfordert.
Die Zukunft im Blick: Technologie-Trends im Nexus von Ressourceneffizienz und Klimaschutz
Hrsg.: Umweltbundesamt
Neben der notwendigen Umsetzung von Treibhausgasminderungen ist die Senkung des Ressourcenverbrauches ein wichtiges Ziel der Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik. Bislang fehlt die systematische Untersuchung über den Einfluss von Maßnahmen des einen auf das andere Politikfeld. Der Nexus-Ansatz von Klima – und Ressourcenpolitik schließt diese Lücke.
In der Broschüre
werden zehn Technologietrends näher vorgestellt, die auf Grundlage der
systemischen Trendanalyse als besonders relevant für den Nexus Klima und
Ressourcennutzung identifiziert wurden.
Hierbei standen folgende Fragen im Zentrum: Hat der Trend direkte oder indirekte Auswirkungen auf die Entnahme von Rohstoffen? Sind konkrete Rohstoffe besonders relevant (z. B. Metalle, biotische Rohstoffe)? Gibt es Rohstoffe, die zur Herstellung eines bestimmten Vorproduktes benötigt werden (z. B. Chemikalien in der Industrie, die nicht direkt erkennbar sind, wenn das Produkt betrachtet wird)? Wie ist die grundsätzliche Klima- und Ressourcenwirkung der Trends und der Wechselwirkungen?
Herausforderungen für eine nachhaltige Stoffpolitik
Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Dieses Positionspapier zeigt auf, dass Stoffe Auswirkungen auf
planetarer Ebene haben, die – ähnlich wie der Klimawandel und der
Biodiversitätsverlust – das ökologische Gleichgewicht des ganzen
Planeten in Frage stellen. Ebenso verdeutlicht es, dass Persistenz eine
zentrale Gefahr darstellt, der konsequent begegnet werden muss. Das ist
vergleichbar mit der Kernenergie, mit radioaktiven Abfällen oder mit
Kohlendioxid beim Klimawandel, die ebenso langfristige Probleme machen.
Des Weiteren fokussiert das Positionspapier auf das Vorsorgeprinzip
und auf ein nachhaltiges Stoffstrommanagement mit einer besonderen
Betonung der Suffizienz als Lösungsansatz.
Debattenanalyse Digitalisierung und Ressourcenpolitik
Hrsg.: Camilla Kassenböhmer, Lisa Graaf, Rafael Postpischill und Klaus Jacob
Die Debattenanalyse analysiert den deutschen Diskurs zu Potenzialen und Risiken der Digitalisierung für die Ressourcenpolitik. Das Papier analysiert die Sichtweisen verschiedener Akteure aus Zivilgesellschaft, Wirtschaftsverbänden, Politik und Wissenschaft, um gemeinsame Narrative zu identifizieren und daraus Handlungsoptionen und Maßnahmen für die Politik ableiten zu können. Aus einer umweltpolitischen Perspektive und insbesondere aus der Perspektive von Ressourcennutzung sind damit unterschiedliche Erwartungen verbunden: In der Debatte werden sowohl Hoffnungen für eine Steigerung der Effizienz und Schonung von natürlichen Ressourcen geäußert als auch Befürchtungen, dass es zu einer Ausweitung von Ressourcennutzung mit problematischen Folgewirkungen kommen könnte. Der Diskurs ist außerdem gekennzeichnet von der Einschätzung, dass die notwendige Gestaltung eher Aufgabe der Innovationspolitik, Infrastrukturentwicklung, ggf. auch Entwicklungszusammenarbeit oder Handelspolitik ist. Umweltpolitik wird allenfalls in Ausnahmen in einer zentralen Rolle gesehen. Für die Umweltpolitik bedeutet dies zunächst eine vorsorgende umweltorientierte Gestaltung der Digitalisierung als Integrationsaufgabe anzustreben. Umweltanliegen müssen in den relevanten Politikbereichen Geltung erhalten und schon in der Innovationsförderung Berücksichtigung finden.
Wie ein Bergbaukonzern beim Bauxit-Abbau in Guinea Menschenrechte verletzt.
Die Bundesregierung bürgt in Guinea für den Ausbau einer Mine für einen Millionen-Kredit. 80.000 Menschen sind von den negativen Auswirkungen dieser Mine betroffen: Sie werden umgesiedelt, verlieren fruchtbares Land und den Zugang zu Trinkwasser. Drei Flüsse, die ein angrenzendes Dorf mit Wasser versorgten, sind in Folge des Bauxit-Abbaus versiegt. Entschädigungen erhalten die Menschen nicht. Die Bundesregierung vergab ihre Kreditbürgschaft, obwohl sie durch eine Studie des Umweltbundesamtes frühzeitig von den menschenrechtlichen Folgen des Bergbaus wusste.
Das Bauxit aus Guinea landet in Deutschland als Aluminium in Autos. Im Jahr 2017 kamen 93 Prozent der deutschen Bauxitimporte aus Guinea. Die Bundesregierung hat hier eine besondere Verantwortung. Für die Rohstoffversorgung der deutschen Automobilindustrie darf sie die Menschenrechte nicht außer Acht lassen. Die Bundesregierung muss ihrer menschenrechtlichen Sorgfalt nachkommen und ihre Kreditgarantien viel stärker an die Einhaltung von Menschenrechten knüpfen.
Hrsg.: AG Tiefseebergbau des Forums Umwelt und Entwicklung
Der Bedarf an Ressourcen – vor allem Metallen – in der Produktion von Maschinen, Automobilen und elektrischen Geräten ist enorm und wird im Zuge der gesellschaftlichen Transformationen noch ansteigen. Da die Lagerstätten an Land nur geringe Erträge liefern und auch mehr oder weniger schnell erschöpft sind, rücken die maritimen Lagerstätten in den Fokus. Um die rohstoffintensive Industrie in Deutschland zu erhalten, unterstützt die Bundesregierung eine ganze Reihe von Forschungs- und Industrieinitiativen, die den Tiefseebergbau vorantreiben. Im Positionspapier richten 15 Nichtregierungsorganisationen einen Forderungskatalog an die Bundesregierung für einen effektiven Meeresschutz, auch und besonders der Hochsee, sowie für eine restriktive Beschränkung des Tiefseebergbaus, auch mit Blick auf menschenrechtliche Sorgfaltspflichten.
Weniger Autos, mehr globale Gerechtigkeit – Diesel, Benzin, Elektro: Die Antriebstechnik allein macht noch keine Verkehrswende
Hrsg.: Bischöfliches Hilfswerk MESEREOR e.V., Brot für die Welt Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. & PowerShift – Verein für eine solidarische Energie- und Weltwirtschaft e.V.
Der Autoverkehr und gebunden daran der wachsende Individualverkehr stehen zunehmend in der Kritik, vor allem aufgrund der hohen Emissionen aus diesem Bereich. Der Verkehrssektor ist in Deutschland für ein Fünftel aller CO2-Emissionen verantwortlich. Hinzu kommen Feinstaub und Stickoxide. Zurzeit stellen Elektroautos die beste Alternative zum Verbrennungsmotor dar. Doch die energieintensive Batteriezellenproduktion und die Elektrifizierung des Verkehrs werden den Stromverbrauch, den Flächenverbrauch und den Rohstoffbedarf für erneuerbare Energien enorm steigern. Hinzu kommt der Trend, immer größere und ressourcenintensivere Autos zu bauen. Die sozialen und ökologischen Folgen des steigenden Energie- und Rohstoffbedarfs werden externalisiert, also in Länder ausgelagert, in denen Rohstoffbau betrieben wird, die aber nicht Nutznießer der Weiterverarbeitung sind. In der aktuellen Debatte um die Verkehrswende wird über eine Veränderung des Verkehrs kaum gesprochen. Alternativen zum Auto und eine Reduzierung der mit Pkw gefahrenen Kilometerzahl tauchen kaum auf. Die vorliegende Broschüre will dies ändern. Durch das Aufzeigen der Folgen des Autoverkehrs sowohl mit Verbrennungsmotor als auch mit Elektroantrieb sollen Alternativen zu Autos mehr in den Fokus gerückt werden.
Rohstoffpolitik 2.0 – Für eine umwelt- und klimafreundliche Ressourcenpolitik
Hrsg.: Deutscher Naturschutzring
Die Broschüre bildet den Abschluss des Projektes des DNR und thematisiert die stoffliche Basis unseres Wirtschaftens. Neben expliziten Beispielen für eine zerstörerische Praxis beim Abbau von Rohstoffen wie dem Tiefseebergbau werden auch verschiedene Instrumente zum Management des Ressourcenverbrauchs vorgestellt, aber auch alternative Denk- und Umsetzungsansätze wie Postwachstum behandelt. Im Fokus steht immer die Senkung und Umgestaltung unseres Rohstoffverbrauchs, auch mit Blick auf die globale Verantwortung für unseren Ressourcenverbrauch.
Kritisch aus Sicht der Industrie, die abhängig ist von großen Mengen des Rohstoffes für die Technologien der Zukunft, insbesondere Batterien. Kritisch aus Sicht von Menschenrechts- und Umweltorganisationen weltweit, die tagtägliche Menschenrechtsverletzungen, ökologische Desaster und soziale Missstände rund um den Kobaltabbau nicht länger hinnehmen wollen. Kritisch für Arbeiter*innen im Kleinbergbau in der Demokratischen Republik Kongo, die einen wesentlichen Teil des weltweit begehrten Kobalts unter höchst riskanten Bedingungen aus der Erde holen. Das neue Kobalt-Dossier von INKOTA macht klar: Wer Kobalt nutzt, muss auch Verantwortung übernehmen für die Wahrung von Menschenrechten und ökologischen Standards entlang der gesamten Lieferkette. Aktuell ist dies leider noch nicht der Fall.
In zwei Teilen stellt das Dossier die wichtigsten Fakten rund um den begehrten Rohstoff dar. Teil 1 beleuchtet dabei den Status Quo des weltweiten Kobaltabbaus und setzt einen Fokus auf die Demokratische Republik Kongo, Hauptlieferant für Kobalt weltweit. Teil 2 bietet klare und konstruktive Handlungsansätze, um die Kobaltlieferkette fair zu gestalten.
Wege aus der Reparaturkrise? – Das US-amerikanische „Right to Repair“
Hrsg.: Germanwatch e.V.
Die Reparatur defekter Produkte hat einen schweren Stand und droht immer weiter ins Hintertreffen zu geraten. In den USA wollten sich Aktivist*innen damit nicht zufriedengeben und haben einen alternativen Gesetzesvorschlag entwickelt. Der in mittlerweile 17 Bundesstaaten eingereichte Right to Repair-Gesetzesvorschlag hat sowohl in den USA als auch in Europa und Deutschland große Aufmerksamkeit erhalten. Mit konkreten Vorschlägen sollen die Rahmenbedingungen für die Reparatur verbessert werden, speziell die Verfügbarkeit von Ersatzteilen, Reparaturanleitungen, Werkzeug und Diagnose-Software für einzelne Verbraucher*innen, Tüftler*innen in der freien Reparaturszene und auch für professionelle Werkstätten. Zurückgreifen kann die Bewegung auf Erfahrungen aus dem Kfz-Sektor und dem Agrarsektor. In diesem Papier wird der US-Right to Repair Act genauer analysiert. Wir betrachten den Entstehungskontext in den USA, untersuchen den Inhalt auf Erfolgsfaktoren und ergründen, inwieweit eine ähnliche Lösung für Deutschland und die EU sinnvoll sein könnte.
Rohstoffe für die Energiewende – Menschenrechtliche und ökologische Verantwortung in einem Zukunftsmarkt
Hrsg.: Bischöfliches Hilfswerk Misereor e.V.
Im Dezember 2015 einigte sich die Weltgemeinschaft auf ein neues Klimaabkommen ab 2020. Zentral war dabei die Verpflichtung aller 195 Staaten, die Erderwärmung auf maximal 2 Grad Celsius zu begrenzen. Dies sollte vor allem durch die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft und einer globalen Energiewende basierend auf der Nutzung erneuerbarer Energien erreicht werden. Die Bedeutung, die die verschiedenen Formen der Wasserkraft, Geothermie, Biomasse, Solarenergie und Windkraft an der gesamten Energieversorgung beitragen, steigt stetig. Insbesondere die Wind- und Solarkraft bekommt eine zunehmende Relevanz. Gerade deswegen darf nicht außer Acht gelassen werden, woher die Rohstoffe, die für den Bau von Windkraft- und Fotovoltaikanlagen benötigt werden, kommen und unter welchen Umständen sie abgebaut werden.
In der vorliegenden Studie wird diese Fragestellung aufgegriffen und mit Fokus auf die Wind- und Solarbranche untersucht. Dafür wurden Fragebögen an 21 Unternehmen aus der Branche der erneuerbaren Energien geschickt. Die Studie liefert einen Beitrag, die Probleme und Herausforderungen im Sektor der erneuerbaren Energie zu benennen, um Lösungsansätze zu erarbeiten.
In der zweiten Publikation des Formats „Dialog Degrowth“ wird das Gespräch mit Aktiven von BUND, Greenpeace, Konzeptwerk Neue Ökonomie, NABU, Naturfreunde und WWF gesucht. Dabei steht die Frage über die Wichtigkeit von Umweltverbänden im Fokus und die Suche nach Lösungsstrategien, um die Handlungsfähigkeit zu wahren. Die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre zwingen auch den Umweltverbänden ein Umdenken in der Wahl der Mittel und der Strategie auf. Dass Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit untrennbar verhandelt werden müssen, ist allen Umweltverbänden klar. Doch wie sieht es aus, wenn es um das Wirtschaften geht? Welche Strategien sind hier zielführend, um auch wachstumskritische Debatten aufzugreifen und neue Verbündete zu gewinnen? In sechs Interviews wird die Zukunftsfähigkeit der deutschen Umweltverbände diskutiert.
Ende der Verschwendung. Mit der Ressourcenwende zum guten Leben für alle
Hrsg.: Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Unsere Lebens- und Wirtschaftsweise hat einen riesigen Ressourcenverbrauch. Wenn alle Menschen weltweit so leben und wirtschaften würden wie in Deutschland, dann wären mehr als drei Planeten notwendig, um den Bedarf an Rohstoffen, Wasser und Ackerflächen zu decken. Wir leben also auf Kosten von Menschen, die ein ressourcenärmeres Leben führen, vor allem in Ländern des Globalen Südens. Die Broschüre zeigt, welche Auswirkungen unser Ressourcenhunger auf Menschen und Natur hat. Außerdem wird ein Blick darauf geworfen, was mit den Ressourcen passiert, wenn sie zu Müll geworden sind, sowie Ideen und Anregungen wie eine Ressourcenwende gelingen kann.
Energie- und Ressourcenverbräuche der Digitalisierung
Hrsg.: Öko-Institut e.V.
Der technologische Wandel und die zunehmende digitale Vernetzung betreffen alles Sphären: Infrastrukturen, Produktionsstätten, Verwaltungen, bis hin zu Privathaushalten. Folge ist eine Zunahme der eingesetzten Informations- und Kommunikatiosntechnologien (IKT). Diese beinhalten ein vielfältigen Materialmix, von Halbleitermaterialien, Metallen und Kunststoffen. Auch wenn die IKT-Produkte nur geringe Metallmengen pro Produkt bei der Herstellung benötigen, so ist findet sich auch in diesem Sektor eine wachsende Ressourcenintensität. Grund dafür ist vor allem die enorme Geschwindigkeit der Innovationen und die damit verbundene wachsende Anforderungen an die verwendeten Materialien. Aber auch die steigende Produktion infolge des Massenkonsums und der Kurzlebigkeit der Produkte führen zu einem steigenden Ressourcenverbrauch. Die hohe Ressourcenintensität der IKT ist Folge der energie- und materialintensiven Porzessen bei der Gewinnung und Weiterverarbeitung der Rohstoffe. Das Gutachten betrachtet die Entwicklung des globalen Bedarfs an Energie und Ressourcen der Digitalisierung unter Berücksichtugng der eben genannten Faktoren.
Hrsg.: WEED - Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung e.V.
Was tun IT-Hersteller für einen verantwortungsvollen Bezug von Rohstoffen?
Die Produktion von PCs, Smartphones, Druckern und sonstigen IT-Produkten geht entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit ausbeuterischen Arbeitsbedingungen und Menschenrechtsverletzungen einher. Dies beginnt schon beim Abbau der benötigten mineralischen Rohstoffe, der häufig mit Konflikten und schweren Menschenrechtsverletzungen verknüpft ist. Hierzu gehören Kinderarbeit, Zwangsarbeit, mangelnder Sicherheits- und Gesundheitsschutz, negative Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen auf umliegende Gemeinden, Zwangsumsiedlungen und die als „Konfliktmineralien“-Problematik bekannte Finanzierung bewaffneter Gruppen.
Was tun IT-Hersteller, um solche Missstände „am anderen Ende der Lieferkette“ zu verhindern? Der Bericht untersucht die Handlungsansätze von insgesamt 19 IT-Herstellern zu verantwortungsvollem Bezug von Rohstoffen.
Ansatzpunkte für eine systemische Ressourcenpolitik
Die große Zahl an zu betrachtenden Rohstoffen und Materialien, Akteuren
mit unterschiedlichen Interessen und die vielfältigen gegenseitigen
Abhängigkeiten und Vernetzungen machen die politische Steuerung der
Ressourcennutzung bzw. Ressourcenschonung zu einem äußerst komplexen
System. Die vorliegende Broschüre aus dem SimRess-Projekt zeigt in fünf
Thesen, dass eine integrative und systemisch konzipierte
Ressourcenpolitik dazu beiträgt, die Ziele des Ressourcenschutzes und
des Klimaschutzes zu erreichen. Die Berücksichtigung der systemischen
Zusammenhänge und unterschiedlichen Politikfelder ermöglicht eine
wirksame und effiziente Zielerreichung und zeigt zukünftige
Handlungsfelder auf.
Potenziale und Kernergebnisse der Simulationen von Ressourcenschonung(spolitik)
Hrsg.: Umweltbundesamt
Endbericht des Projekts „Modelle, Potenziale und Langfristszenarien für Ressourceneffizienz“ (Sim-Ress)
Im Projekt SimRess wurden die potentiellen Auswirkungen zukünftiger
ressourcenpolitisch relevanter Entwicklungen und Strategien auf wichtige
Umwelt- und Wirtschaftsindikatoren getestet. Mittels einer Trendanalyse
wurden zunächst Entwicklungen identifiziert, die zukünftig positiv wie
negativ Einfluss auf die Nutzung natürlich Ressourcen in Deutschland und
global nehmen könnten. Diese Entwicklungen wurden dann in
unterschiedliche Szenarien eingebettet, die als Rahmen für die
Simulation potentieller Auswirkungen im ökonometrischen Modell GINFORS3
und im systemdynamischen Modell WORLD6 sowie in einem soft-link beider
Modelle dienten.
Contemporary Resource Policy and Decoupling Trends – Lessons Learnt from Integrated Model-Based Assessments
Hrsg.: Multidisciplinary Digital Publishing Institute; Mark Meyer, Martin Hirschnitz-Grabers & Martin Distelkamp
Addressing climate change and natural resource depletion has been key to the international and national sustainability agenda for almost 30 years. Despite existing efforts, global CO2 emissions and raw material use levels continue to grow. This seems to suggest the need for more systemic approaches in environmental policy. The authors, among them Ecologic Institute’s Dr. Martin Hirschnitz-Garbers, call upon policy makers to integrate rebound mitigation strategies and move beyond exclusively improving efficiency to tackling structural and behavioural changes.
Our paper contributes modelling results to assess the potential of
efficiency improvements to achieve absolute decoupling of global raw
material use and environmental impacts from economic growth. We apply
the global, dynamic MRIO model GINFORS to simulate potential effects of
raw material efficiency improvements in production against a climate
mitigation scenario baseline.
Our simulation experiments indicate that (rather radical) progress in
the raw material efficiency of production technologies in concert with
extensive climate mitigation efforts could enable an absolute decoupling
of resource use and CO2 emissions from GDP growth at a
global level and for some countries. The absolute raw material
extraction levels achieved, however, still exceed the material use
reduction targets suggested by sustainability scientists. Our findings
highlight that achieving such targets without addressing rebound effects
is implausible.
Hrsg.: Ecologic Institut, Martin Hirschnitz-Grabers
Dieser
Policy Brief untersucht und erklärt das Konzept von Co-Creation im
spezifischen Kontext der Nachhaltigkeitswissenschaft. Darüber hinaus
werden die Nutzung und das Potenzial im Rahmen der europäischen
Forschungs- und Innovationsförderung eingehend untersucht. Auf dieser
Grundlage werden eine Reihe von Lehren aus der Anwendung des Konzepts
gezogen und konkrete politische Empfehlungen gegeben. Der RECREATE
Policy Brief von Dr. Martin Hirschnitz-Garbers vom Ecologic Institut
steht als Download zur Verfügung.
Die Kernbotschaften des Policy Briefs sind:
Co-Creation ist ein Mittel zur Verbesserung und Förderung der
Beteiligung von Endnutzer*innen durch aktive Beteiligung an
Innovationsprozessen. Es wird davon ausgegangen, dass dies eine Reihe
von Vorteilen mit sich bringt, wie z.B. zusätzliche Kenntnisse und
Kreativität, Aufbau von Partnerschaften und Vertrauen, Steigerung der
Zufriedenheit der Endnutzer*innen sowie Förderung von Legitimität und
Akzeptanz.
Die Umsetzung von Co-Creation ist aus verschiedenen Gründen eine Herausforderung:
Unterschiedliche Werte für wissenschaftliches und
außerwissenschaftliches Wissen – Vermischung von ‚objektivem empirischem
Wissen‘ mit ’subjektivem und wertendem‘ Wissen
Notwendigkeit eines ‚interkulturellen‘ Dialogs zwischen
Wissenschaftler*innen und gesellschaftlichen Akteuren, um verschiedene
Arten von Wissen zu übersetzen und zu integrieren.
Mangelnde Flexibilität bei der F&I-Finanzierung zur Anpassung
von Projekten an sich abzeichnende Möglichkeiten der Co-Creation
Mangelnde Kenntnisse in Wissensintegration und Politik-Praxis-Übersetzung/-management
Die europäische Forschungs- und Innovationspolitik könnte gemeinsame Nachhaltigkeitsinnovationen fördern, z.B. durch
Förderung der konzeptionellen Klarheit für den Begriff
Co-Creation und Erarbeitung einer verbindlichen und klaren Definition in
den Ausschreibungstexten für H2020 sowie zur Kohäsions- und
Regionalpolitik
Anpassung bestehender und Entwicklung neuer Förderinstrumente für flexiblere und offenere Formen der Wissenschaftsförderung
Förderung von Kompetenzen zur Wissensintegration in der wissenschaftlichen Bildung
Protecting natural resources by creating material cycles in the construction sector
Hrsg.: Kommission Nachhaltiges Bauen am Umweltbundesamt
In its brochure „Protecting natural resources by creating material cycles in the construction sector „, the Commission for Sustainable Construction Agency (KNBau) explains how material cycles in the construction sector can be better implemented. The KNBau identifies two fields of action: the recovery of secondary raw materials from existing structures and the planning of resource-conserving structures recyclable in the future. Among other things, it recommends to the public sector how to achieve high recycling rates for construction and demolition waste – by supporting innovative technologies and by promoting the acceptance among construction specialists, e.g. through further training courses.
Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Unser verschwenderischer Umgang ist der Grund für die Verknappung von Mineralien und Metallen, von Wasser und Böden. Und er ist die Hauptursache des Klimawandels und des Verlustes der Artenvielfalt. In den meisten Produkten stecken viel mehr Ressourcen und CO2-Emissionen, als auf den ersten Blick zu erkennen ist. Diese Broschüre zeigt – anhand von Handys, Rindfleisch, T-Shirts und Individualverkehr – wie viel Land, Wasser, Materialien und Atmosphäre verbraucht wird und wie der Ressourcenverbrauch verringert werden kann.
Ressourcenfluch 4.0 – Die sozialen und ökologischen Auswirkungen von Industrie 4.0 auf den Rohstoffsektor
Hrsg.: PowerShift e.V. - Verein für eine ökologisch-solidarische Energie- & Weltwirtschaft
Die Weltwirtschaft steckt – mit regional unterschiedlicher Intensität – in der Krise. Das Wirtschaftswachstum wird seit Jahren kleiner oder stagniert und die neoliberale Wirtschaftspolitik hat die globale Wirtschaft nicht regulieren können. Hoffnung bringt hingegen gerade die anstehende vierte industrielle Revolution. Unter der Industrie 4.0 wird die Digitalisierung und Automatisierung der Produktion verstanden. Damit einher geht die Entwicklung von sogenannten Zukunftstechnologien, aber auch weitere wirtschaftliche (und auch gesellschaftliche) Transformationen wie die Energiewende oder die Verkehrswende. Dies alles bedarf vieler Ressourcen und Rohstoffe. Neben den gängigen und bereits massenhaft geförderten und produzierten Rohstoffen steigt auch der Bedarf an sogenannten Spezialmetallen. Die Rohstoffgewinnung inklusive der ökologischen und sozialen Folgen wird von den Industrieländern im Globalen Norden in die Abbauländer ausgelagert. Die Publikation widmet sich nicht nur der Frage, was Industrie 4.0 eigentlich ist und welche Zukunftstechnologien dabei thematisiert werden, sondern auch, welche Rohstoffe dabei benötigt werden und welche Herausforderungen beim Abbau auftreten.
Dialog Degrowth: Wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft besser gestalten
Hrsg.: Denkhausbremen e.V.
In dem Format „Dialog Degrowth“ diskutieren Umweltverbände und wachstumskritische Initiativen soziale und ökologische Lösungsansätze und rücken damit die wachstumskritische Debatte mehr in den Fokus. Seit dem Aufkommen der Diskussionen über das Wirtschaftswachstum in den 1970er-Jahren haben sich auch verschiedene Umweltverbände mit der Thematik auseinandergesetzt und sich wachstumskritischen Positionen angeschlossen. Denkhausbremen führt zusammen mit dem Forum Umwelt und Entwicklung Interviews mit sechs aktiven und ehemaligen Hauptakteur*innen vom WWF, dem NABU, Greenpeace, den NaturFreunden, dem DNR und dem BUND durch, die über Strategien und aktuelle und vergangene Lösungsansätze berichten. Mit Hilfe der Reflexion der eigenen Geschichte und besonders den eigenen Fehlern, aber auch Erfolgsgeschichten lässt die Zukunft besser gestalten.
Ressourcenpolitik und planetare Grenzen: Analyse möglicher naturwissenschaftlicher Begründungszusammenhänge für ressourcenpolitische Ziele
Hrsg.: Matrin Hirschnitz-Garbers & Stefan Werland, Ecologic Institut - Forschungszentrum für Umweltpolitik
In der vorliegenden Analyse werden Zielsetzungen aus weitestgehend
etablierten Umweltpolitikfeldern sowie die dahinterliegenden
Argumentationslinien, die diesen Zielsetzungen zugrunde liegen, offengelegt.
Hintergrund ist, dass es für die globale absolute Nutzung abiotischer Rohstoffe
bislang keinen politisch festgelegten Zielwert gibt und damit die Evaluation
der Wirksamkeit bzw. das Anpassen politischer Strategien und Maßnahmen zum
Ressourcenschutz erschwert ist. Die aus dieser Untersuchung gewonnenen
Erkenntnisse werden auf ihre Anwendbarkeit auf die Ressourcenpolitik allgemein
und auf spezifische Rohstoffkategorien aus dem deutschen
Ressourceneffizienzprogramm
hin eingeschätzt. Bei der Untersuchung werden jeweils ökologische, soziale und
ökonomische Begründungszusammenhänge gesucht und ggf. beschrieben.
Mehr Lebensqualität – weniger Ressourcenverbrauch: Argumente für Suffizienz
Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. & Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
„Suffizienz“: schon einmal gehört? Der Begriff mag zunächst etwas sperrig klingen. Im Lateinischen bedeutet „sufficere“ ausreichen, genügen – und kann in unserem Umfeld konkrete Formen annehmen. In städtischen Gärten, mit Repair-Cafés und Leihläden setzen sich zahlreiche Initiativen – auch der BUND und die BUNDjugend – landauf landab für Entschleunigung, gemeinschaftliche Nutzung von Gütern und weniger Konsum ein. Es geht bei der Suffizienz um die Frage nach dem rechten Maß und das gute Leben, individuell und in globaler Verantwortung.
Wer
für “Weniger ist mehr” einsteht, stößt oft auf Skepsis oder gar Ablehnung,
deswegen gibt dieser Flyer Anregungen, wie Gesprächspartner*innen und gängigen
Gegenargumenten begegnet werden kann.
Ein gutes Leben für alle! Eine Einführung in Suffizienz
Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Baden-Würtemberg & Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUNDjugend)
Das lateinische „sufficere“ heißt so viel wie „ausreichen, genug sein“. Und genau darum geht es in der vorliegenden neuen Broschüre. Suffizienz bedeutet zunächst einmal: zu fragen, wie viel genug sein kann. Mehr und mehr berührt dies die grundlegenden Fragen unserer Zeit. Wie können wir die Fülle unserer natürlichen Lebensgrundlagen langfristig sichern? Und wie diese Grundlagen gerecht verteilen?
Auf rund 80 bunt illustrierten Seiten suchen der BUND und die
BUNDjugend Baden-Württemberg nach Antworten. Neulinge erfahren, was die
Suffizienz mit dem eigenen Lebensstil zu tun hat, welche guten Beispiele
es bereits für den persönlichen Alltag, für Kommunen und Organisationen
gibt und was Politik und Wirtschaft beitragen müssen.
Auch wer damit inhaltlich schon vertrauter ist, wird viele
Denkanstöße erhalten. Allen, die ihr Umfeld sofort suffizienter
gestalten wollen, hilft das umfangreiche Praxiskapitel weiter. Politisch
interessierte und engagierte Leser*innen bekommen hier Tipps, wie sich
kommunale Maßnahmen umsetzen lassen. Ergänzt wird alles durch ein
Suffizienz-Argumentarium als rhetorisches Werkzeug, um kritische Fragen
klug beantworten zu können.
Handlungsbedarfe und Optionen für eine innovationsorientierte Ressourcenpolitik
Hrsg.: Klaus Jacob et al.
In dem Policypapier werden Empfehlungen für die Weiterentwicklung der
Ressourcenpolitik in Deutschland ausgesprochen: Bis 2050 sollte die
Nutzung von Materialien auf 10t/Person und Jahr reduziert werden. Denn
wenn der Materialinput in die Wirtschaftskreisläufe wirksam begrenzt
wird, dann werden auch andere natürliche Ressourcen wie Land, Wasser,
Energie und Biodiversität geschont. Umweltpolitik sollte sich daher
verstärkt dem Thema widmen. Dies erfordert eine Integration von
ressourcenpolitischen Grundsätzen und Zielen in den verschiedenen
Politikfeldern und auf unterschiedlichen Politikeebenen.
Marktanreize alleine reichen nicht aus um die Effizienz der
Ressourcennutzung zu verbessern. Durch ökonomische Anreize und
Ordnungsrecht sollten ambitioniertere Ansätze entwickelt werden. Die
Modellanalysen von PolRess zeigen, dass von einer forcierten
Ressourcenpolitik nicht nur positive Umweltwirkungen, sondern auch
positive Wirkungen auf Wirtschaftsleistung und Beschäftigung erwartet
werden können.
Um diese Potentiale zu realisieren, bedarf es einer Stärkung der
Ressourceneffizienzstrategie, auch dazu werden in dem Policypapier
Vorschläge gemacht.
A Systemic and Systemativ Approach to the Development of a Policy Mix for Material Resource Efficiency
Hrsg.: Multidisciplinary Digital Publishing Institute; Tomas Ekvall, Martin Hirschnitz-Grabers, Fabio Eboli & Aleksander Sniegocki
Increasing
material use efficiency is important to mitigate future supply risks
and minimize environmental impacts associated with the production of
materials. The policy mix presented in this paper aims to contribute to
reducing the use of virgin metals in the EU by 80% by 2050 without
significantly shifting burdens to other material resources, the
environmental or other parts of the world. The article, which was
written with the collaboration of Dr. Martin Hirschnitz-Garbers (Senior
Fellow at Ecologic Institute), is available for download.
We used a heuristic framework and a systems perspective for designing
the policy mix that combines primary instruments designed to increase
material efficiency, recycling and substitution of materials (a
materials tax, the extended producer responsibility, technical
regulations, and environmental taxes) and supportive instruments aimed
to reduce barriers to implementing the primary instruments and to
contribute towards the policy objectives (e.g., research and development
support, and advanced recycling centers). Furthermore, instruments were
designed so as to increase political feasibility: e.g., taxes were
gradually increased as part of a green fiscal reform, and border-tax
adjustments were introduced to reduce impacts on competitiveness.
However, even in such a policy mix design ongoing ex-ante
assessments indicate that the policy mix will be politically difficult
to implement—and also fall short of achieving the 80% reduction target.
Nonetheless, we suggest combining primary and supportive instruments
into coherent and dynamic policy mixes as a promising step towards
system reconfigurations for sustainability.
A policy mix for sustainable consumption and production
Hrsg.: Ecologic Institut, Martin Hirschnitz-Grabers
This policy report presents the findings from ex-ante impact
assessments of the overarching policy mix aimed at fostering sustainable
consumption and production to support decoupling.
The overarching policy mix is one out of three policy mixes developed
in the DYNAMIX project. Each policy mix was developed based on an
understanding of relevant drivers for unsustainable resource use and
informed by an ex-post analysis of cases for successful or failing
policy support for achieving decoupling. In contrast to the other two
policy mixes (which focus on land use and on the use of metals and
competing or substitute materials), the overarching policy mix aims at
supporting decoupling of EU consumption from resource use and
environmental impacts through creating supportive framework conditions
for producers and consumers to make more sustainable choices.
After an executive summary, this report first presents the rationale of the policy mix (section 1) and then describes its objectives and instrument mix (section 2). In a next step, the report highlights both potential key environmental impacts (section 3.1) as well as potential side-effects (economic and social impacts as well as issues of legal feasibility and public acceptability – section 3.2) that may reduce the policy mix’ potential environmental effectiveness. Based on these key findings the policy report then provides suggestions for revising the policy mix, which could mitigate such side-effects and hence foster the mix’ potential environmental effectiveness.
Informationskampagnen für Konsumentinnen und Konsumenten – Effekte und Ausrichtungen
Hrsg.: Martin Hirschnitz-Grabers & Susanne Langsdorf; Ecologic Institut
Angesichts der umfassend erforschten Diskrepanz zwischen Umwelteinstellungen und Umwelthandeln erscheinen Informationsangebote wenig zielführend, um Haushalte zu ressourceneffizienterem Konsum anzuregen. Vor diesem Hintergrund diskutiert die Vertiefungsanalyse relevante Komponenten und Erfolgsfaktoren von Informationskampagnen sowie die Optionen, Informationsangebote mit anderen verhaltensökonomischen Ansätzen zu kombinieren.
Argumentation für eine nachfrageseitig Innovationspolitik aus der Perspektive der Ressourcenpolitik
Hrsg.: Mandy Hinzmann & Martin Hirschnitz-Graber; Ecologic Institut
Innovative Prozesse, Produkte und Dienstleistungen finden in vielen Fällen nicht den Übergang von der Marktreife in den Massenmarkt bzw. die industrielle Anwendung. Vor diesem Hintergrund werden in der Kurzanalyse Argumente und mögliche Instrumente für eine nachfrageseitige Innovationspolitik diskutiert. Beispielsweise kann eine grüne öffentliche Beschaffung relevante Nachfrageeffekte kreieren, die einen Marktübergang ressourceneffizienter Produkte unterstützen können.
Wir freuen uns über weitere Hinweise auf Publikationen. tom.kurz@dnr.de