1. »
  2. Publikationen
  3. »
  4. Page 4
Studie

Extraktivismus Reloaded – Rohstoffpolitik in Lateinamerika seit dem Boom ab 2003

Hrsg.: Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e. V. (FDCL), Powershift e.V.

In einer Phase überwiegend hoher Rohstoffpreise steigerten die „progressiven“ Regierungen ab den 2000er Jahren die staatlichen Ein-nahmen aus dem Rohstoffsektor und investierten diese in Sozial-, Bildungs- oder Gesundheitsprogramme. Dies führte anfangs zur Befriedung einiger sozialer Konfliktfelder und zu einer breiten politischen Legitimität der Regierungen. Tiefgreifende strukturelle Veränderungen blieben jedoch weitgehend aus und die Auswirkungen des Neo-Extraktivismus auf Menschenrechte und die Umwelt blieben gleichermaßen gravierend.
In der vorliegenden Studie wird eine Bestandsaufnahme vorgenommen und die Situation aus heutiger Perspektive analysiert. Anhand mehrerer Länderbeispiele werden exemplarisch die Rohstoffpolitik während des Rohstoff-Booms ab 2003 nachgezeichnet und die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Extraktivismus betrachtet.

Studie

Sekundärrohstoffe in Deutschland

Hrsg.: NABU e.V.

In einer Studie im Auftrag des NABU hat das ifeu (Institut für Energie- und Umweltforschung) untersucht, wie viele und welche Rohstoffe in Deutschland verbraucht werden, wie viel recycelt wird und wo die größten Potenziale für eine bessere Kreislaufwirtschaft liegen.
In diesem Rahmen werden Materialflüsse, der Pro-Kopf-Verbrauch von Rohstoffen und die Zirkularitätsrate analysiert.

Studie

Destruction: certified

Hrsg.: Greenpeace

Nachhaltig irreführend – wie Unternehmen durch vermeintliche Nachhaltigkeitslabel Verbraucher:innen in die Irre führen, zeigt Greenpeace in dieser Studie.

Das FSC-Siegel kennen viele, vom Schulheft bis zur Gartenbank verspricht es Nachhaltigkeit. RSPO sagt womöglich weniger Verbraucher:innen was, das  Logo mit der grünen Palme und dem Aufdruck „certified sustainable palmoil“ haben vermutlich aber doch viele schon gesehen etwa auf Schokocreme oder Putzmittel. Denn Palmöl steckt in vielen Produkten. Etliche weitere Label haben mittlerweile die Produktpaletten der Super- oder Drogeriemärkte erobert. Sie stehen für Umweltschutz und soziales Engagement bei der Herstellung der Produkte. Ein wachsender Markt, denn Verbraucher:innen ist der Schutz unserer Ressourcen zunehmend wichtig. 

Nun zeigt jedoch der von Greenpeace veröffentlichte Report, dass hinter den Beteuerungen oft nicht viel steckt. Im Gegenteil: Zertifikate wie FSC, RSPO oder das Soja-Label RTRS treiben weltweit Waldzerstörung und Artensterben voran.

Die Standards für die Zertifizierung der Rohstoffe wie Holz, Soja oder Palmöl stellen die Vereine selbst auf. Laut Studie sind diese jedoch zu niedrig und werden häufig schlecht umgesetzt und kontrolliert. So hat zwischen 2013 und 2017 eine FSC-zertifizierte Firma in Indonesien mehr als 30.000 Hektar Regenwald gerodet – eine Fläche mehr als dreimal so groß wie die Insel Sylt. Auch wird in Kauf genommen, dass zertifizierte Unternehmen Rohstoffe von Subfirmen beziehen, die dafür Regenwaldflächen zerstören.

Den Zertifizieren wird vorgeworfen, den Eindruck zu erwecken, dass ein zertifiziertes Produkt grün, nachhaltig und fair sei, ganz gleich, wie viel davon produziert und konsumiert wird. Dabei treibt der in vielen Regionen zu hohe Konsum von Fleisch, Milchprodukten, Futtersoja, Palmöl, Kakao, Zellstoff und Papier die Nachfrage nach immer mehr landwirtschaftlicher Fläche – und damit die Waldzerstörung – an.

Nach Angaben des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) ist die industrielle Landwirtschaft für 70 bis 80 Prozent der weltweiten Entwaldung verantwortlich – vor allem durch Viehzucht sowie dem Anlegen von Soja- und Ölpalmenplantagen.

Klima- und Artenschutz bei der Herstellung von Alltagsprodukten darf nicht privaten Zertifizierern überlassen werden. Die EU brauch ein starkes Waldschutzgesetz, das den Ausschluss von Produkten aus Waldzerstörung sicherstellt. Dabei müssten Unternehmen zu transparenten Rückverfolgungssystemen und  Einhaltung sozialer Standards für alle Waren verpflichtet werden. Aber auch Verbraucher:innen haben Einfluss, sie entscheiden mit ihrem Konsum, welche Art der Landwirtschaft und welche Produktion sie fördern wollen. Generell sei auch vor dem Kauf von Waren wie Möbeln oder Büchern zu überlegen, ob sie neu sein müssen. Oft erfülle Gebrauchtes ästhetisch als auch funktional den Zweck. 

Bericht

Wie wir leben – Unser Weg in eine treibhausgasneutrale und ressourcensparende Zukunft

Hrsg.: Umweltbundesamt

Wie können wir es schaffen, dass Deutschland bis zum Jahr 2050 treibhausgasneutral ist und gleichzeitig unser Rohstoffbedarf deutlich sinkt? Das zeigt die RESCUE Studie in insgesamt sechs Szenarien auf. Sie zeigen aber auch, dass wir alle gefordert sind: Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und wir als Bürger*inen: Wir alle müssen lernen, nichtnachhaltige Wege zu verlassen und besonders treibhausgas- und ressourcenintensive Produkte möglichst schnell zu vermeiden oder zu ersetzen. Die Broschüre zeigt, wie ein treibhausgasneutrales und ressourcensparendes Deutschland in 2050 gestaltet sein und wie unser Leben in einer treibhausgasneutralen und ressourcenschonenden Gesellschaft aussehen könnte. 

Bericht

Ressourcenschonung im Gesundheitssektor – Erschließung von Synergien zwischen den Politikfeldern Ressourcenschonung und Gesundheit

Hrsg.: Umweltbundesamt

Der Konsum natürlicher Rohstoffe durch Leistungen im deutschen Gesundheitssektor lag 2016 bei 107 Mio. t. Dies waren 5 % des gesamten Rohstoffkonsums in Deutschland. Ziel des Forschungsvorhabens war die Erschließung von Synergien zwischen den Politikfeldern Ressourceneffizienz und Gesundheit. Aufbauend auf einer quantitativen Analyse der Rohstoffströme wurden wichtige Akteure im Hinblick auf die Steigerung der Ressourceneffizienz im deutschen Gesundheitssektor identifiziert, Handlungsfelder und Handlungsoptionen erarbeitet sowie eine Good-Practice-Sammlung angelegt. Der Bericht richtet sich an Expert*innen sowie Interessierte in den beiden Politikfeldern sowie im Themenfeld Nachhaltigkeit.

Hintergrundpapier

Einsatz von Post-Consumer-Recycling-Kunststoffen in energieverbrauchsrelevanten Geräten

Hrsg.: Umweltbundesamt

Kurzexpertise im Rahmen des Refoplan-Vorhabens „Wissenschaftliche Begleitung der Umsetzung der Ökodesign-Richtlinie und Energieverbrauchs-kennzeichnungsverordnung – Viertes Arbeitsprogramm“

Das Schließen von Materialkreisläufen ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer Kreislaufwirtschaft. Die Kurzexpertise setzt sich mit der Fragestellung auseinander, wie der Einsatz von Post-Consumer-Recycling-Kunststoffen in energieverbrauchsrelevanten Geräten gestärkt werden kann. Dabei wird vor allem die technische und regulatorische Machbarkeit einer Rezyklateinsatzquote untersucht. Basierend auf einer Analyse des Stands des Einsatzes von Recycling-Kunststoffen in Geräten sowie der aktuell verfügbarer Nachweissysteme wurden Politikempfehlungen erarbeitet, wie der Einsatz von Kunststoffrezyklaten gesteigert werden kann und diese in einem Fachgespräch mit relevanten Akteuren diskutiert.

Studie

Ressourcenschutz durch Stadtplanung und Stadtentwicklung

Hrsg.: Umweltbundesamt (Januar 2021)

Städte und ihr Umland sind „Hot-Spots“ der Ressourceninanspruchnahme. Gebäude und Infrastrukturen verursachen beispielsweise in der Bau- und Nutzungsphase einem hohen Bedarf an Rohstoffen, Energie, Fläche und Wasser, was negative Umwelteffekte verursacht. Stadtplanung und -entwicklung können wichtige Beiträge leisten die Ressourceninanspruchnahme zu reduzieren, da sie direkten Einfluss auf Bautätigkeiten und die Infrastrukturversorgung haben. Dieses Hintergrundpapier formuliert Empfehlungen an die Bundes- und Landesebene zur Stärkung des Ressourcenschutzes in Stadtplanung und -entwicklung. Im Fokus stehen Möglichkeiten durch Gesetze, Verordnungen, Strategien und Fördermechanismen.

Studie

Prüfung möglicher Ansätze zur Stärkung des Recyclings, zur Schaffung von Anreizen zur Verwendung recycelbarer Materialien und zur verursachergerechten Zuordnung von Entsorgungskosten im Bereich der Bauprodukte

Hrsg.: Umweltbundesamt (Januar 2021)

In diesem Forschungsvorhaben wurden die Möglichkeiten branchenindividueller bzw. produktspezifischer Anreize zur Stärkung des Recyclings und zur Schaffung von Anreizen zur Verwendung recycelbarer Materialien im Bereich der Bauprodukte untersucht. Außerdem wurden die Rahmenbedingungen und Herausforderungen hinsichtlich einer verursachergerechten Zuordnung von Entsorgungskosten im Bausektor betrachtet. Dabei wurden die derzeitigen Rahmenbedingungen für das Recycling von Bauprodukten in Deutschland, insbesondere der rechtliche Rahmen, die grundlegenden Beteiligten, ihre Beiträge und die derzeitige produktspezifische Entsorgungssituation dargestellt. Auf dieser Grundlage wurden anhand von drei beispielhaft ausgewählten Bauprodukten oder Materialien (PVC-Fensterprofile, Flachglas aus Fenstern, Porenbeton) produktspezifische Modelle entwickelt und diskutiert, die Ansätze, Ideen und Impulse zur Stärkung des Recyclings im Baubereich enthalten. Es werden ebenfalls Lösungsvorschläge vorgestellt, welche einen allgemeingültigen Charakter für den Baubereich haben.

Studie

Innovationen für die Circular Economy – Aktueller Stand und Perspektiven

Hrsg.: Umweltbundesamt (Januar 2021)

Ein Beitrag zur Weiterentwicklung der deutschen Umweltinnovationspolitik

Damit die Transformation in Richtung Circular Economy gelingt, müssen zahlreiche Innovationen entstehen und sich gegen das Bestehende durchsetzen. In dieser Studie wird das Innovationssystem der Circular Economy beschrieben und analysiert. Ausgangspunkt für die Analyse sind grundlegende Funktionen von Innovationssystemen, wie die Erzeugung neuen Wissens, die Entstehung neuer Märkte, die Gründung von Unternehmen oder die Einführung neuer Geschäftsmodelle. Die Analyse kommt zu dem Schluss, dass sich die Transformation in Richtung Circular Economy in Deutschland noch in einer frühen Entwicklungsphase mit geringer Dynamik befindet. Um die identifizierten Schwachpunkte des Innovationssystems zu überwinden, müssten die Märkte für Sekundärrohstoffe und das unternehmerische Experimentieren gefördert werden.

Studie

Wirtschaftsmächte auf den metallischen Rohstoffmärkten – Ein Vergleich von China, der EU und den USA

Hrsg.: DERA

China hat als Wirtschaftsmacht in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten einen rasanten Aufstieg erlebt. Das Land hat bei der Industrieproduktion mit ihrem großen Bedarf nach Rohstoffen inzwischen die EU und die USA übertroffen. Wie sehr sich in diesem Zuge die Gewichte der Wirtschaftsmächte auf den Weltmärkten für metallische Rohstoffe verschoben haben, verdeutlicht eine neue Studie der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR).

Die DERA-Studie mit dem Titel „Wirtschaftsmächte auf den metallischen Rohstoffmärkten – ein Vergleich von China, der EU und den USA“ beleuchtet die Entwicklungen der drei Wirtschaftsräume bei der Rohstoffproduktion von Basismetallen sowie bei Eisen und Stahl im Zeitraum zwischen 2002 und 2018. Auch Veränderungen beim Handel mit metallischen Rohstoffen werden analysiert.

Das Ergebnis: Im Jahr 2018 verarbeitete China durchschnittlich 49 % der weltweiten Raffinadeproduktion von Aluminium, Blei, Eisen/Stahl, Kupfer, Nickel, Zink und Zinn im eigenen Land weiter. Die EU und die USA kamen bei der Weiterverarbeitung von Raffinadeprodukten nur auf durchschnittliche Anteile von 14 bzw. 8 %. Damit ergaben sich große Veränderungen gegenüber dem Zeitpunkt zu Beginn des Jahrtausends. „Noch 2002 wurden durchschnittlich 26 Prozent der globalen Raffinademengen der Basismetalle sowie Eisen und Stahl in der EU weiterverarbeitet, China und die USA kamen lediglich auf einen Anteil von 17 bzw. 16 Prozent“, erklärt DERA-Experte Johannes Perger. Der Autor der Studie: „In relativ kurzer Zeit haben sich die Gewichte bei der weltweiten Rohstoffverarbeitung deutlich in Richtung China verschoben.“

Entsprechend unterschiedlich verlief die Entwicklung in den untersuchten Wirtschaftsräumen auch in Bezug auf die absoluten Mengen der betrachteten Rohstoffe. Laut DERA-Studie vervielfachten sich in China die produzierten und weiterverarbeiteten Rohstoffmengen, während sie in der EU in etwa konstant blieben und in den USA fast ausnahmslos sanken. Auf globaler Ebene verbuchten Aluminium, Stahl und Nickel zwischen 2002 und 2018 mit einer Verdoppelung die höchsten Bedarfszuwächse aller betrachteten Metalle.

China, die EU und die USA sind allesamt in großem Maße auf Einfuhren von metallischen Rohstoffen angewiesen, da sie ihre Rohstoffbedarfe meist nicht über den eigenen Bergbau und Recycling decken können. Alle drei sind Nettoimporteure bezogen auf die Gesamtheit der metallischen Rohstoffhandelsgruppen (Raffinadeprodukte und Waren daraus, Erze- und Konzentrate sowie Abfälle und Schrotte).

China ist im Betrachtungszeitraum zum größten Händler metallischer Rohstoffe aufgestiegen und hat in den letzten Jahren seinen Außenhandel stark internationalisiert.

2002 entfielen große Teile des chinesischen Außenhandels mit metallischen Rohstoffen noch vorwiegend auf seine asiatischen Nachbarstaaten. Im Jahr 2018 waren weltweit für die meisten Länder die Handelsvolumen mit China deutlich größer als jene mit der EU und den USA. „China ist zum unumstrittenen Champion bei der Produktion und dem Handel mit metallischen Rohstoffen aufgestiegen, wodurch global Rohstoffpreise und Lieferketten maßgeblich durch die Volksrepublik beeinflussbar sind“, so Perger.

Die aktuelle Corona-Pandemie wirft indes weitere Fragen für zukünftige Entwicklungen auf den Rohstoffmärkten und die drei betrachteten Wirtschaftsmächte auf. In China ist die Pandemie unter Kontrolle und die Industrieproduktion befindet sich auf einem rasanten Erholungskurs. Nebenbei festigt China mit der Seidenstraßeninitiative sowie durch den Zusammenschluss mit 14 weiteren asiatischen Staaten zur größten Freihandelszone der Welt („RCEP“) auch langfristig seine Position als bedeutendster Industriestandort. Dies könnte die Gewichte auf den Rohstoffmärkten noch weiter in Richtung Asien verschieben. In der EU haben sich in der Pandemie hingegen die Schwachstellen von globalisierten Lieferketten offenbart. Mittlerweile denken viele Unternehmen ernsthaft über kürzere und regionalere Lieferketten sowie eine stärkere Diversifizierung ihrer Lieferquellen nach.