Batteriestandort auf Klimakurs – Perspektiven einer klimaneutralen Batterieproduktion für Elektromobilität in Deutschland
Juli 2021
Hrsg.: Agora Verkehrswende
Die Elektromobilität hat sich im zurückliegenden Jahr in atemberaubendem Tempo entwickelt. Dabei erweist sich die Batterie- und Zellfertigung zunehmend als Schlüsselindustrie in Bezug auf die Stabilität der Wertschöpfungsketten. Sowohl die Nachfrage als auch die Produktionskapazitäten für Batteriezellen werden sich bis 2030 weltweit verzehnfachen.
Die Studie zeigt, dass ein „Recht auf Reparatur“ nicht nur ökologische Vorteile bringt, sondern auch neue Arbeitsplätze schaffen kann – vor allem in den Bereichen IT, Elektro, Textil und Mechatronik. Gleichzeitig verschärfen sich bestehende Fachkräfteengpässe, besonders für Kleinstbetriebe in der Reparaturbranche. Eine Trendwende zu mehr Reparatur erfordert gezielte Maßnahmen in Berufsbildung, Unternehmensförderung und Produktdesign. Auch volkswirtschaftlich kann eine Reparaturwende lohnend sein – sofern die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Entscheidend ist, dass Reparieren zur gesellschaftlichen Normalität wird.
Die geplante Rohstoffpartnerschaft zwischen der EU und Serbien rund um das Lithiumprojekt im Jadar-Tal ist ein geopolitisch bedeutsamer Testfall für europäische Rohstoffpolitik. Trotz öffentlicher Bekenntnisse zu Umwelt- und Sozialstandards mehren sich Proteste gegen mangelnde Transparenz, Repressionen und Umweltrisiken. Serbische Behörden agieren teils gesetzeswidrig, während das Vertrauen der Bevölkerung sinkt. Die EU riskiert durch ihr Schweigen zur autoritären Entwicklung vor Ort ihre Glaubwürdigkeit als Wertegemeinschaft. Der Bericht fordert verbindliche Standards, klare Monitoring-Maßnahmen und eine Stärkung der Zivilgesellschaft.
The Raw Materials Situation in Neighboring European Countries: Bosnia and Herzegovina, Serbia, Georgia, Armenia
Juli 2024
Hrsg.: Heinrich-Böll-Stiftung
Die Publikation der Heinrich-Böll-Stiftung analysiert die Rohstoffsituation in Bosnien und Herzegowina, Serbien, Georgien und Armenien – Länder im geopolitischen Spannungsfeld zwischen Ressourcenbedarf der EU und autoritären Tendenzen vor Ort. Sie zeigt, dass kritische Rohstoffe zwar zentral für die europäische Energiewende sind, deren Abbau aber häufig mit Umweltzerstörung, mangelnder Transparenz und Repression gegen zivilgesellschaftliche Akteure einhergeht. In Bosnien und Serbien kommt es vermehrt zu Protesten gegen umstrittene Bergbauprojekte, begleitet von wachsender Kritik an intransparenten Genehmigungsverfahren. Die Studie fordert, soziale und ökologische Standards nicht den geopolitischen Interessen unterzuordnen. Für eine faire Rohstoffwende braucht es verbindliche Regeln, Mitsprache der lokalen Bevölkerung und klare Grenzen für Ausbeutung.
Die EnSu-Forschungsgruppe skizziert mit ihrem Impulspapier eine nationale Suffizienzstrategie für Deutschland. Für die Handlungsfelder Wohnen, Mobilität, Ernährung und Konsum werden konkrete Politikvorschläge entwickelt – mit Fokus auf soziale Innovationen statt nur technischer Lösungen. Entscheidend ist, Suffizienz nicht länger als individuelle Verzichtsfrage, sondern als kollektive Gestaltungsaufgabe zu begreifen. Die Strategie zeigt auch anhand von Erfolgsbeispielen aus Göttingen, Paris oder Neuseeland, wie sich mit weniger Ressourcen ein gutes Leben für alle gestalten lässt, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen.
Der Abbau von Bauxit boomt weltweit. Auch die deutsche Industrie braucht Aluminium. Die Bundesregierung unterstützt die Verfügbarkeit von Rohstoffen in Deutschland im Rahmen der Außenwirtschaftsförderung. Die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards sowie Menschenrechten sind zwar wichtige Kriterien für die staatliche Förderung, NGOs kritisieren jedoch, dass diese Kriterien häufig nicht ausreichend beachtet werden. Viele Bergbauprojekte sind dokumentiert, bei denen es trotz der staatlichen Förderung zu schweren Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden gekommen ist. Ein Beispiel dafür beleuchtet dieses Factsheet.
Die Governance von Ressourcenschutzzielen in Deutschland
Februar 2025
Hrsg.: Öko-Institut e.V.
Ein hoher Ressourcenverbrauch führt zu großen Umweltbelastungen und dem zunehmenden Über-schreiten planetarer Grenzen. Immer mehr Länder legen daher Ziele fest, um ihren Ressourcenverbrauch langfristig zu senken. Ende 2024 wurde mit der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) auch für Deutschland ein Zielrahmen gesetzt. Das Papier analysiert und stellt dar, welche Governance-Ansätze es bei verschiedenen Staaten gibt und welcher am besten geeignet erscheint, um die in Deutschland gesetzten Ressourcenziele zu erreichen.
Global Circular Economy. Reflections for a Just Transition.
März 2025
Hrsg.: Heinrich Böll Stiftung in Kooperation mit Germanwatch
Kreislaufwirtschaft könnte die gravierenden Auswirkungen unseres Ressourcenverbrauchs mindern und globale Abhängigkeiten lösen. Die Studie wirft einen genaueren Blick auf die verschiedenen Facetten der Kreislaufwirtschaft und will das Bewusstsein für mögliche Fallstricke in Bezug auf Gerechtigkeit und zunehmende Ungleichheiten schärfen, verschiedene Lösungen aufzeigen und eine Debatte darüber anstoßen, wie gemeinsam eine faire und effektive globale Kreislaufwirtschaft geschafft werden könnte.
White Paper – Horizontal Ecodesign Requirements on the Price of Spare Parts
Februar 2025
Hrsg.: Right To Repair Europe
Gemeinsam mit Koalitionsmitgliedern und verschiedenen Vertreter*innen der Industrie – aus den Bereichen Reparatur, Aufarbeitung, Ersatzteile, Einzelhandel und Herstellung – setzt sich Right to Repair Europe für horizontale Ökodesign-Maßnahmen ein, die sich mit den Preisen für Ersatzteile befassen, einschließlich einer verbindlichen Obergrenze für Hersteller und der Einbeziehung der Ersatzteilpreise als Kriterium in die EU-Repairability-Bewertungen.
Wie kann eine Kommunalverwaltung das Recht auf Reparatur vor Ort stärken und reparierende Akteure unterstützen? Welche Verwaltungsbereiche können dazu beitragen, Bürger*innen den Zugang zu Reparaturangeboten zu erleichtern? Und wo gibt es bereits erfolgreiche Praxisbeispiele? Der neue Leitfaden des Runden Tisch Reparatur gibt Antworten auf diese Fragen. Anhand von 12 konkreten Maßnahmen zeigt er, wie Kommunen Reparatur fördern können – ergänzt durch zahlreiche Praxisbeispiele, die zeigen, was bereits funktioniert.