Ressourcengerechtigkeit
Global gesehen stehen insbesondere historisch gewachsene Unterdrückungs- und Ausbeutungsverhältnisse einer gerechten Nutzung von Ressourcen im Weg. Damit enthält das Themenfeld der Ressourcengerechtigkeit grundsätzliche Fragen zu Verteilung, Macht, Eigentum und Zugang.
Das Themenfeld lässt sich grob in zwei Themencluster gliedern. Zum einen sind dies die Nord-Süd-Beziehungen. Hier stehen insbesondere die Unterthemen die Externalisierung von Problemen und die Folgen der Ressourcennutzung durch den Globalen Norden im Globalen Süden im Fokus. Ebenso spielen globale Ressourcenmärkte und der Extraktivismus eine Rolle, also die Entnahme von Ressourcen und der Export aus dem Globalen Süden in den Norden, wo die Wertschöpfung stattfindet. Auch der Kolonialismus wird hier adressiert und damit historische sowie bestehende Ausbeutungsverhältnisse und die Auswirkungen auf heutige Gesellschaften des Globalen Südens. Unter dem Stichwort „Imperiale Lebensweise“ wird hier die Prägung der Gesellschaften und Natur durch die kapitalistischen Zentren beschrieben. Der zweite Themencluster ist das der Menschenrechte innerhalb der gerechten Nutzung von Ressourcen. Gewalt und die Verletzung von Menschenrechten treten leider in vielfältiger Weise und stetig auf. Menschen werden vertrieben und ihrer Lebensgrundlage beraubt, um Rohstoffe abzubauen. Schlechte und tödliche Arbeitsbedingungen, etwa Kinderarbeit, sind ebenfalls Teil des Themenclusters.
Darüber hinaus gibt es auch im nationalen Rahmen Ungerechtigkeiten, die sich auf die Verteilung von und wiederum den Zugang zu Ressourcen widerspiegeln. In jedem Nationalen Kontext finden sich Ungerechtigkeiten in den Zugriffsmöglichkeiten, bedingt durch Klassenlage, aber auch Geschlecht bzw. Gender oder körperliche Einschränkungen. Der intersektionale Charakter von Ressourcengerechtigkeit steht bisher noch zu wenig im Fokus des Netzwerks, was wir aber versuchen werden zu ändern.
Die Abfrage innerhalb des Workshops hat gezeigt, dass im Themenfeld der Ressourcengerechtigkeit die größten Leerstellen sind. Insbesondere im untergeordneten Themencluster der Nord-Süd-Beziehungen gibt es wenig Akteur*innen, die im ressourcenpolitischen Kontext dazu arbeiten, obwohl ein hoher Bedarf gesehen wird. Hingegen wird das Themencluster der Menschenrechte und Ressourcen(gerechtigkeit) bereits von einigen Organisationen bearbeitet.
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